Forschungsfertigung Batteriezelle kommt nach Münster
Neben NRW mit dem Hauptstandort Münster hatten sich auch die Bundesländer Niedersachsen (Braunschweig), Baden-Württemberg (Ulm), Bayern (München), Sachsen (Dresden) und Schleswig-Holstein (Itzehoe) um die Forschungsfertigung Batteriezelle beworben. Am Ende konnte sich Münster mit Aachen und Jülich in dem intensiven Bewerbungsprozess durchsetzen.
NRW-Konzept überzeugt Bundesforschungsministerium
Die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ (FFB) kommt nach Nordrhein-Westfalen: Für die deutschlandweit einzigartige Forschungsfabrik für Batteriezellproduktion hat sich Münster in einem intensiven Bewerbungsprozess gegen fünf Mitbewerber-Standorte als Hauptstandort für das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 500 Millionen Euro durchgesetzt. Die Entscheidung für Münster gab Bundesforschungsministerin Anja Karliczek heute (28.06.2019) in Berlin bekannt.
Das Konzept sieht den Aufbau einer Forschungsfertigung vor, die offen für die Wirtschaft und Wissenschaft in ganz Deutschland und darüber hinaus sein soll. Unterstützt wurde das Konzept von mehr als 75 Unternehmen, zu denen neben international operierende Konzerne, bundesweit bedeutende Branchenführer sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) entlang der gesamten Wertschöpfungskette Batterie gehören.
Als Standort für die Forschungsfertigung dient ein rd. 4 Hektar großes Grundstück mit 1,6 Hektar Erweiterungsfläche in logistisch exzellenter Lage in Münster mit unmittelbarer Anbindung an die zentralen Verkehrswege in Europa. Weitere Grundstücke mit 20 Hektar stehen für die Ansiedlung von Unternehmen auf einem Batterie-Campus zur Verfügung. Ein eigener Liegehafen samt Schwergut-Umschlagstelle am Dortmund-Ems-Kanal verbindet den Standort mit den Logistikdrehscheiben Dortmund und Duisburg sowie Seehäfen in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Neben der guten Anbindung an den Bahngüterverkehr ist auch der Flughafen Münster-Osnabrück kurzfristig zu erreichen.
NRW-Ministerpräsident Laschet will NRW zum Vorreiter bei E-Mobilität machen
„Die Entscheidung der Bundesregierung für Münster als optimalen Standort für die Batterieforschungsfabrik ist ein starkes Zeichen für die Exzellenz unseres Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes und gleichzeitig Bestätigung für unsere intensive Arbeit in dem Bewerbungsprozess. Das Ergebnis zeichnet auch unsere großen Anstrengungen als Landesregierung auf dem Feld der E-Mobilität aus“, begrüßt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet die Entscheidung. „Unser klares Ziel ist: Nordrhein-Westfalen soll zum Vorreiter, Antreiber und Impulsgeber der Elektromobilität werden“, so Laschet weiter.
Nordrhein-Westfalen hatte sich mit einem Forschungskonsortium unter Federführung des Münster Electrochemical Energy Technology (MEET, Westfälische Wilhelms-Universität Münster) gemeinsam mit dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen und dem Forschungszentrum Jülich beworben. Nordrhein-Westfalen stellt ein bundesweites Exzellenzzentrum in der Batteriezellforschung und Produktionstechnologie. Neben 500 Millionen Euro an Bundesmitteln, die insgesamt für das Dachkonzept „Forschungsfabrik Batterie“ in den nächsten Jahre zur Verfügung gestellt werden, steuert auch das Land NRW mehr als 200 Millionen Euro bei. Zusätzlich hat die Landesregierung umfangreiche Unterstützungen für Gründungen aus Hochschulen angekündigt (150 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren). Hinzu kommen Zusagen in Höhe von 7,5 Millionen Euro der Kommunen.
© IWR, 2019
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