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EWE plant weltgrößte Batterie

Oldenburg – Der norddeutsche Energieversorger EWE plant den Bau der größten Batterie der Welt. Dafür wollen die Oldenburger das Prinzip von Redox-Flow-Batterien in unterirdischen Salzkavernen anwenden.

Die EWE Gasspeicher GmbH, eine hundertprozentige Tochter des Oldenburger Energieunternehmens EWE, plant den Bau der größten Batterie der Welt. Das Projekt Brine for Power (b4p) wird gemeinsam mit der Friedrich Schiller Universität Jena umgesetzt.

EWE verlegt Redox-Flow-Batterien unter die Erde
EWE plant, das Prinzip der Redox-Flow-Batterie, bei dem elektrische Energie in einer Flüssigkeit gespeichert wird, mit neuen Komponenten in unterirdischen Salzkavernen zu verbinden. Bisher wird in solchen Kavernen Erdgas gespeichert. Bei einer Redox-Flow-Batterie kommen zwei unterschiedliche Elektrolyte zum Einsatz, die Elektronen unterschiedlich fest binden können und in getrennten Behältern gelagert werden.

Bislang verwendete man als Elektrolyt beispielsweise in Schwefelsäure gelöste umweltgefährdende Schwermetallsalze wie Vanadium. Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat nun eine Redox-Flow-Batterie entwickelt, die als Elektrolyt in Salzwasser gelöste, recyclebare Polymere nutzt. Die bislang verwendeten Behältergrößen dafür haben etwa die Größe einer Regentonne.

Salzkavernen als Elektrolyt-Behälter
Nun sollen unterirdische Salzkavernen als Behälter für die Elektrolyten genutzt werden. Salzkavernen können enorme Größen aufweisen, teils so groß wie der Kölner Dom. Ein Patent auf die Idee wird derzeit beantragt. In einem ersten Schritt werden noch großdimensionierte Kunststoffbehälter genutzt, die im vierten Quartal 2017 auf dem Gasspeichergelände im ostfriesischen Jemgum errichtet werden sollen. Der Projektname Brine4power setzt sich dabei aus Brine, dem englischen Wort für Sole (Salz-Wasser-Lösung), und Power (Strom), zusammen.

EWE: Wir bauen die größte Batterie der Welt
„Wenn alles funktioniert, kann dies den Speichermarkt beziehungsweise den Markt für Regelenergie grundlegend verändern“, ist Peter Schmidt Geschäftsführer der EWE Gasspeicher GmbH überzeugt. „So ist die Strommenge, die ein Speicher dieser Art beinhaltet, der aus zwei mittelgroßen Kavernen besteht, ausreichend, um eine Millionenmetropole wie Berlin für eine Stunde mit Strom zu versorgen. Damit würden wir die größte Batterie der Welt bauen.“ Anders als bspw. bei Druckluftspeichern, würde mit Brine4power Strom nämlich direkt gespeichert und nicht umgewandelt.

„Wir haben noch einige Tests durchzuführen und etliche Fragen zu klären, bis wir das aufgezeigte Speicherprinzip gemäß der Universität Jena in unterirdischen Kavernen anwenden können“, so Ralf Riekenberg, Projektleiter von Brine4power leitet. „Ich gehe aber davon aus, dass wir etwa Ende des Jahres 2023 eine Kavernenbatterie in Betrieb haben können.“

© IWR, 2017

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