Extreme Hitze bringt Energiesysteme unter Druck – Speicherlösungen gewinnen an Bedeutung
Hitzewellen wie derzeit an der Ostküste der USA oder im Mittelmeerraum belasten zunehmend die Energieinfrastruktur. Besonders betroffen sind wassergekühlte Wärmekraftwerke, deren Betrieb durch hohe Flusstemperaturen und sinkende Pegel zunehmend eingeschränkt ist. Gleichzeitig gewinnen flexible, dezentrale Speicherlösungen an Relevanz. Das Beispiel Sunrun in den USA zeigt, dass die Zukunft der Energieversorgung in skalierbaren Technologien auf der Basis von Solar- und Windenergie liegt – unabhängig von der politischen Strömung.
USA: Sunrun-Batteriespeicher verhindern Blackouts bei überlastetem Stromnetz
Am 24. Juni 2025 speiste Sunrun, einer der führenden Anbieter von Solar- und Speicherlösungen in den USA, über 340 Megawatt Spitzenleistung aus Heimbatterien in Netze mehrerer Bundesstaaten ein. Die Maßnahme erfolgte auf direkte Anforderung von Netzbetreibern, um Ausfälle in Kalifornien, New York, Massachusetts, Rhode Island und Puerto Rico zu verhindern. Temperaturen über 38 Grad Celsius führten zu massiver Netzbelastung, überhitzten Übertragungsleitungen und Engpässen in der Stromversorgung.
Ironischerweise zeigt sich dieser technologische Fortschritt in einem energiepolitischen Umfeld, das derzeit stark rückwärtsgewandt agiert. Die US-Regierung unter Präsident Trump vollzieht die energiepolitische Rolle rückwärts und setzt auf fossile Energien, schwächt Umweltstandards und bremst den Ausbau der Erneuerbaren. Doch gerade diese stellen sich in der aktuellen Hitzewelle an der Ostküste als wichtige Säulen der Versorgungssicherheit heraus.
Sunrun-CEO Mary Powell unterstreicht: „Heimspeicher in Kombination mit Solarenergie sind eine zuverlässige und kontrollierbare Ressource, die auf Abruf Strom ins Netz einspeisen kann, um Stromausfälle zu verhindern und die Energiepreise für alle Haushalte zu senken. Wir müssen diese Technologien in vollem Umfang nutzen, wenn wir Energiesicherheit für Amerika erreichen wollen.“ Besonders in Kalifornien zeigte sich der Nutzen: 325 Megawatt wurden zwischen 19 und 21 Uhr bereitgestellt – zu einer Zeit hoher Nachfrage, aber ohne Solarerzeugung. In Puerto Rico konnten über 5.600 Heimspeicher binnen einer Stunde aktiviert werden. Sunrun aggregiert derzeit fast ein Gigawatt Batteriespeicherspeicherkapazität – vergleichbar mit einem mittleren Atomkraftwerk, aber deutlich schneller verfügbar.
Europa: Hohe Wassertemperaturen drosseln Atomkraft – Klimarisiken für Wärmekraftwerke steigen
Auch in Europa zeigen sich die Schwächen klassischer, wassergekühlter Wärmekraftwerke. Das EU-Programm Copernicus dokumentiert Wassertemperaturen im westlichen Mittelmeer von bis zu fünf Grad über dem saisonalen Durchschnitt. Gleichzeitig führen anhaltende Trockenperioden zu sinkenden Wasserständen in den Flüssen – eine Kombination, die thermische Kraftwerke empfindlich trifft.
Wegen der Hitzewelle hat der staatliche französische Energieversorger EDF daher vor möglichen Leistungseinschränkungen in mehreren Atomkraftwerken gewarnt. Betroffen ist u.a. der Standort Blayais nahe Bordeaux mit vier Reaktoren (3.600 MW), da die Temperaturen der Gironde ab dem 30. Juni 2025 kritisch steigen könnten. Bereits zuvor hatte EDF ähnliche Warnungen für die AKWs Bugey (ebenfalls 3.600 MW, an der Rhône) und Golfech (2.700 MW, an der Garonne) herausgegeben. Die Flüsse dienen zur Kühlung, könnten aber durch hohe Temperaturen die Produktion einschränken. EDF betont, dass die Prognosen laufend überwacht und bei Bedarf angepasst werden.
© IWR, 2025
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