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Virtuelle Batterie statt Großspeicher: RWE vermarktet ab 2026 virtuelle 50-MW-Batterie von Terralayr

© RWE / Andreas Laaks© RWE / Andreas Laaks

Essen / Zug, Schweiz - Ab 2026 übernimmt der Energiekonzern RWE die Marktoptimierung einer virtuellen Batterie des Flexibilitätsanbieters Terralayr mit einer Leistung von 50 MW und einer Speicherkapazität von 100 MWh.

Die Vereinbarung über fünf Jahre umfasst die Vermarktung der Speicherkapazität, die aus mehreren dezentralen Batteriespeichern in der Regelzone von 50Hertz stammt. Diese werden über eine von Terralayr entwickelte Flexibilitätsplattform zu einer virtuellen Batterie aggregiert.

Für die Bereitstellung der Speicherkapazität erhält Terralayr im Rahmen eines sogenannten „Tolling-Vertrages“ eine feste jährliche Vergütung. Tolling-Vereinbarungen im Energiesektor sind spezielle vertragliche Regelungen, bei denen ein Anlagenbetreiber einem Dritten (dem Tolling-Partner) die Möglichkeit gibt, Batteriekapazität zu vermarkten, während der Anlagenbetreiber die technische Betriebsführung übernimmt.

RWE bindet die Kapazität über einen „Multi-Asset Capacity Toll“ in den eigenen Energiehandel ein – ein neues Vertragsmodell, das mehreren kleineren Batteriespeichern erstmals Zugang zu langfristigen Festpreisverträgen bietet.

„Batterien werden für eine stabile Energieversorgung immer wichtiger. Die virtuelle Batterie von Terralayr ergänzt perfekt unser eigenes, stark wachsendes Batterie- und Erzeugungsportfolio. Durch die Kooperation mit Terralayr können wir Flexibilität sowohl aus RWE-eigenen Batterien als auch aus Kundenbatterien noch besser dort bereitstellen, wo sie den größten Nutzen hat“, so Bart Beljaars, Leiter Commercial Asset Optimisation bei RWE.

Auch Terralayr sieht in der Kooperation einen Meilenstein: „Eine stabile Erlöserwartung ist ein entscheidender Baustein für die Finanzierung von Batteriespeicherprojekten. Durch die Kooperation mit RWE können wir einen neuen Marktstandard mit festen Vergütungsstrukturen etablieren und so Speicherinvestoren Zugang zu ebenjenen stabilen Erlösen ermöglichen“, ergänzt Mikko Preuß, Chief Commercial Officer des Unternehmens.

Beide Unternehmen wollen auf Basis des nun geschlossenen Vertrages die Vermarktung weiterer Speicherkapazitäten von Terralayr in Deutschland ermöglichen. Darüber hinaus arbeiten sie an Lösungen, um über die Flexibilitätsplattform von Terralayr auch anderen Batterieinvestoren und -betreibern Festpreisprodukte anbieten zu können.

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30.05.2025