Gründerpreis für Kraftstoff-Herstellung in Miniaturformat
Zur Herstellung von synthetischem Benzin, Kerosin, Diesel oder Erdgas sind riesige Anlagen nötig. Die Firma Ineratec, ein Spin-Off des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), baut chemische Reaktoren, die so kompakt sind, dass die fertig montierte Anlage in einen Schiffscontainer passt und überall eingesetzt werden kann.
Großanlagen zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen auf Miniaturormat
„Für die chemischen Verfahren, mit denen etwa aus dem Klimakiller CO2 und regenerativ erzeugtem Wasserstoff synthetisches Erdgas oder synthetische Kraftstoffe hergestellt werden, sind normalerweise extrem teure, großtechnische Chemieanlagen nötig“, sagt Ineratec-Geschäftsführer Tim Böltken. Die Karlsruher Gründer haben nicht nur die Großanlagen auf Miniaturformat geschrumpft, die für den Herstellungsprozess benötigte Energie kann obendrein aus regenerativen Quellen wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft kommen. „Sie wird so in chemischen Energieträgern gespeichert“, erläutert der Alumnus des KIT. Weiter sind die fertig montierten, modularen Kompaktanlagen nach dem Baukastensystem konzipiert, sodass sich die Kapazität ganz nach Bedarf erweitern lässt.
Anlagen bereits nach Finnland und Spanien verkauft
Mehrere Anlagen sind bereits ausgeliefert und in Betrieb: Eine Power-to-Liquid-Anlage, welche erneuerbare flüssige Kraftstoffe herstellt und mobil eingesetzt werden kann, wurde nach Finnland verkauft. Im katalonischen Sabadell steht eine Power-to-Gas-Anlage, die aus Klärschlamm stammendem Kohlenstoffdioxid synthetisches Methan-Gas produziert, das direkt ins spanische Netz gespeist werden soll. Am KIT selbst, wo mit dem Energy Lab 2.0 gerade ein Anlagenverbund aufgebaut wird, der unterschiedliche Technologien zur Erzeugung und Nutzung elektrischer, thermischer und chemischer Energie verknüpft, baut Ineratec eine Pilotanlage für die Erzeugung von erneuerbarem Kerosin aus Kohlendstoffdioxid und Wasserstoff.
Über den deutschen Gründerpreis
Der Deutsche Gründerpreis wird alljährlich im ZDF-Hauptstudio in Berlin verliehen und zeichnet besonders innovative Gründer und ihre Unternehmen aus. Die Kandidaten werden von einem Expertennetzwerk vorgeschlagen und müssen anschließend die Juroren in mehreren Phasen von ihrem Unternehmen überzeugen. Die Sieger des Deutschen Gründerpreises erhalten eine Unternehmensberatung und Patenschaften erfahrener Unternehmer.
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