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Kommt die EU-Batterieallianz oder kommt sie nicht?

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Brüssel - Der Markt für Elektroautos kommt weltweit in Schwung und damit steigt der Bedarf an Batterien. Die EU will die Entwicklung von Batterien als Schlüsseltechnologie unterstützen und vorantreiben. Doch nicht alle sind begeistert.

Geht es nach der Politik und der EU-Kommision, dann braucht die EU eine großangelegte Batteriezellenproduktion für Elektroautos. Im Oktober 2017 hatte der für die Energieunion zuständige Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic zu einem Treffen der Industrie eingeladen. Jetzt soll ein zweites Treffen Klarheit über den Fahrplan schaffen. Doch Begeisterung in der Industrie sieht anders aus.

Ziel der EU: Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batterie-Produktion in Europa
Nach dem ersten hochrangigen Treffen am 10. Oktober 2017 zeigten sich die EU-Mitgliedsstaaten entschlossen, möglichst schnell eine wettbewerbsfähige Batterie-Produktion in Europa aufzubauen, um die Lücke in der Wertschöpfungskette zu schließen. So sieht des die EU-Kommission. Die Kommission will die Entwicklung von Batterien als Schlüsseltechnologie unterstützten. Im Rahmen des zweiten Treffens haben Vertreter aus EU-Mitgliedstaaten sowie von Finanzinstitutionen jetzt über einen Fahrplan für eine Batterieallianz beraten, der auf den EU-Industrietagen am 22. und 23. Februar 2018 in Brüssel vorgestellt werden soll. Kommissionsziel ist es, unter Beteiligung der Mitgliedsstaaten und der Industrie, in Europa möglichst schnell eine wettbewerbsfähige Batterie-Produktion aufzubauen.

Kommissionsvizepräsident Sefcovic sieht das Potenzial, zusammen mit der Industrie mehrere Produktionen in Europa aufzubauen. Prognosen zeigten, dass Millionen von Batterien gebraucht werden und dass daraus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor werden könne, so die Kommission. "Wer glaube, diese Batterien einfach einkaufen zu können, sei blind, oder sogar naiv. Deshalb müssten europäische Firmen über nationale Grenzen hinweg zusammenarbeiten", so BMWi-Staatssekretär Matthias Machning über den Stellenwert der EU-Initiative.

Standards fehlen: Deutsche Batterie-Hersteller skeptisch gegenüber EU-Initiative
Nicht alle deutschen Batteriehersteller begrüßen die Aktivitäten auf Kommissionsebene zum Aufbau einer europäischen Batterieproduktion. Nach einem Bericht der Zeitung Die Welt haben Branchenvertreter deutlich gemacht, dass aus ihrer Sicht in den nächsten Jahren keine wirtschaftliche Grundlage für die von der Politik angedachten Milliarden-Investitionen in die geplanten Gigafactories besteht. Ein Problem ist aus Sicht der Batterie-Hersteller in der Automobilindustrie zu sehen, die sich bislang nicht auf einen Standard geeinigt hat. „Solange sich kein Abnehmer aus der Autoindustrie festlegen will, gibt es auch keinen Business Case“, so Rainer Hald, Chief Technicak Officer beim Batteriehersteller Varta gegenüber der Welt.

EU grundsätzlich technologieneutral ausgerichtet
Neben der Elektromobilität auf Batteriebasis unterstützt die EU-Kommission aber auch andere Projekte auf dem Gebiet der "alternativen Treibstoffe". Wie eine Sprecherin der EU-Kommission auf IWR Online-Anfrage mitgeteilt hat, ist die EU grundsätzlich technologieneutral ausgerichtet. Das gilt auch für das Themenfeld alternative Treibstoffe. Neben den Aktivitäten auf dem E-Mobilitätssektor mit Batterien werden daher auch im Bereich Brennstoffzelle und Wasserstoff oder nachhaltige Treibstoffe für den Luftverkehr zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte verfolgt. Dazu gehören z.B. einige Projekte, die aus der Kooperation „Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking“ zwischen Kommission, Industrie und Forschung auf dem Brennstoffzellen- und Wasserstoffsektor hervorgegangen sind oder die „Initiative Towards sustainable Kerosene for Aviation (ITAKA)“.

© IWR, 2018


19.02.2018

 



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