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NRW will Pumpspeicher-Kraftwerke unter Tage verlegen

Düsseldorf – Die Landesregierung in NRW will stillgelegte Bergwerke zu großen Pumpspeicher-Kraftwerken umrüsten. Nun wird ein möglicher Standort genauer untersucht.

Pumpspeicherkraftwerke sind die derzeit einzige Möglichkeit, Strom im großen Maßstab zu speichern. Das Ausbaupotenzial ist in Deutschland ist allerdings begrenzt, weshalb ausgediente Bergwerke als sogenannte Unterflur-Pumpspeicherkraftwerke dienen sollen. In einer Studie im Auftrag der NRW-Landesregierung wurde das Bergwerk Prosper-Haniel bei Bottrop als günstigen Standort ausgewiesen.

Nächste Realisierungsstufe für Bergwerk Prosper-Haniel gestartet
Die Landesregierung NWR will die Erforschung neuartiger Energiespeicher für die beschleunigte Energiewende weiter vorantreiben. NRW-Umweltminister Remmel (Grüne) hat dazu nun einen Förderbescheid über 850.000 Euro von Bund und Land für die nächste Realisierungsstufe eines Unterflur-Pumpspeicherkraftwerks im Bergwerk Prosper-Haniel übergeben. Dadurch werden die konkrete Eignung und die Rahmenbedingungen des Standortes als Unterflur-Pumpspeicherkraftwerk ausgearbeitet, um so Informationen für eine Investitionsentscheidung zu erhalten.

Die Untersuchung berücksichtigt dabei sowohl geologische als auch wirtschaftliche Aspekte. So sollen beispielsweise neben der Untersuchung von hydraulischen Aspekten bei der Befüllung und Entleerung des Speichers auch Konzepte der Arbeits- und Betriebssicherheit entwickelt werden. Auch sollen die Realisierungsperspektiven eines unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks im Zuge einer Stakeholderanalyse und -befragung identifiziert werden.

Regulatorischer Rahmen erschwert das Projekt
NRW-Umweltminister Remmel sieht in dem möglichen Unterflur-Pumpspeicherkraftwerk einen wichtigen Baustein für den Umbau des Energiesystems. „Prosper Haniel könnte so vom Bergwerk zum Kraftwerk und zur Batterie werden.“ Auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler (SPD) freut sich über das Projekt. „Dieses Thema ist sehr gut in Bottrop als Modellstadt der Innovation City Ruhr aufgehoben.“

Skeptischer reagiert dagegen Prof. André Niemann von der Universität Duisburg-Essen der das Projekt aufgrund ungünstiger regulatorischer Rahmenbedingungen noch für unwirtschaftlich hält. „Die Analyse der Wirtschaftlichkeit zeigt, dass sich der Bau von unterirdischen sowie oberirdischen Pumpspeicherkraftwerken derzeit nicht lohnt. Beispielsweise wird für Stromspeicher ein doppeltes Netzentgelt verlangt.“

Prosper-Haniel wird seit langem untersucht
Das Bergwerk Prosper-Haniel ist schon seit längerem als möglicher Standort für ein unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk im Gespräch. Das Land NRW hatte bereits im Jahr 2012 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die neben dem Standort Prosper-Haniel auch den Standort Auguste Victoria in Marl mithilfe von geologischen Untersuchungen auf eine mögliche Nutzung als Speicherkraftwerk untersuchte. An dem Forschungsvorhaben waren mehrere Institute und Fachgebiete der Universität Duisburg-Essen sowie der Ruhr-Universität Bochum, dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung, der DMT GmbH & Co. KG, sowie dem RAG-Konzern beteiligt.

© IWR, 2016

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