Uniper spart Kosten durch Kraftwerks-Stilllegung
Uniper hat gegenüber dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet und der Bundesnetzagentur die vorläufige Stilllegung des bei Hanau gelegenen Steinkohlekraftwerks angezeigt. Das Kohlekraftwerk Staudinger soll in den Sommermonaten der kommenden drei Jahre keinen Strom mehr produzieren.
Stilllegung des Kohlekraftwerks spart Millionen
Das hessische Kraftwerk Staudinger 5 mit einer Leistung von 510 Megawatt (MW) wird ab dem nächsten Jahr und bis 2020 jeweils in den Monaten Juni bis August stillstehen. Dadurch spart Uniper jährlich Kosten im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich, teilte das Unternehmen mit. Konkret werden die Ausgaben für Personal, Betriebsbereitschaft, Wartung und Instandhaltung gesenkt.
Kohlekraftwerk rechnet sich im Sommer nicht
Uniper-Vorstand Eckhardt Rümmler (Chief Operating Officer): „Ohne diese Maßnahme müssten wir Block 5 des Kraftwerks Staudinger 5 vollständig schließen. Das wollten wir verhindern. Die wirtschaftliche Situation des Kraftwerks ist generell schwierig, aber insbesondere in den Sommermonaten ist es kaum noch möglich, ausreichende Erlöse zu erwirtschaften.“ Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet muss nun innerhalb von vier Wochen prüfen, ob Staudinger 5 für das Stromnetz „systemrelevant“ ist. Die Fernwärmeversorgung ist von der Anzeige nicht betroffen und während der Stillstandmonate sichergestellt, so Uniper.
Über das Kraftwerk Staudinger
Das Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg ist das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Der mit Steinkohle befeuerte Block 5 (510 MW Nettoleistung) wurde 1992 in Betrieb genommen und produziert überwiegend Strom im Mittellastbereich für den Strommarkt. Block 4 (1977, 622 MW Nettoleistung) ist ein Gaskraftwerk und wird durch den Netzbetreiber TenneT als Reservekapazität und zur Stabilisierung des Stromnetzes eingesetzt. Die Betriebsbereitschaft von Block 4 ist durch die angekündigte Maßnahme nicht beeinträchtigt. Die Blöcke 1-3 wurden bereits in den Jahren 2012 und 2013 stillgelegt.
© IWR, 2017
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