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Kaffee kochen mit Ökostrom aus dem Elektroauto

München - The Mobility House AG aus Zürich ist ein Unternehmen, dass sich mit Energiespeicher- und Ladelösungen beschäftigt, um die Elektromobilität mit erneuerbaren Energien voranzutreiben. Im Münchener Sitz von The Mobility House (TMH) wird nun der Kaffee mit Ökostrom aus der Autobatterie gekocht.

In der Tiefgarage steht ein Nissan Leaf als Energiespender für das ganze Büro. Aus der Batterie des elektrisch angetriebenen Kompaktwagens wird der Strom direkt in das Hausnetz des Bürogebäudes eingespeist. Damit wird ein klassischer Stromnetzanschluss nach Angaben von TMH zumindest zeitweise überflüssig.

Öko-Elektroauto versorgt Haushalt und Büro mit Strom
Technisch möglich wird das mit einem speziellen Schnell-Ladeanschluss des Elektroautos. Über die bidirektional ladefähige Schnell-Ladestation vom spanischen Energieversorger Endesa steuert TMH die Fahrzeugbatterie kontrolliert an und entnimmt so dem Elektroauto Strom fürs Büro. Idee und Umsetzung stammen von TMH: „Alle reden vom Klimawandel, wir tun etwas“, sagt Thomas Raffeiner, CEO von The Mobility House. „Mit diesem Projekt zeigen wir, dass wir die Energiewende beschleunigen und die Zukunft emissionsfrei gestalten können: Das Auto versorgt Haushalt und Büro mit Strom und ermöglicht Unabhängigkeit vom Netz.“

TMH hat sich nach eigener Darstellung in den vergangenen Jahren als internationale Top-Adresse für Energiespeicher- und Ladelösungen etabliert und wird mit Nissan den nächsten Schritt in Richtung Netzintegration von Elektroautos gehen. Zum ersten Mal soll eine Vielzahl von Elektroautos als Schwarmspeicher in das deutsche Stromnetz u.a. zur Frequenzstabilisierung integriert werden. Gesteuertes und bidirektionales Laden sind dafür Schlüsseltechnologien.

Auch Nissan glaubt an neuartige Geschäftsmodelle
Das System von Endesa wurde von Nissan auf dem Genfer Automobilsalon 2015 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt und kommt in Kürze in weiteren Anwendungen in Deutschland zum Einsatz. „Und dabei bleibt es nicht. Diese Technologie ermöglicht zum ersten Mal in der Geschichte des Automobils einen fundamental neuen Einsatzzweck des Fahrzeugs und damit vollkommen neuartige Geschäftsmodelle, welche die Kosten für Elektromobilität signifikant senken können“, so Joachim Köpf, Manager e-Mobility bei Nissan Center Europe. Nissan bewertet den Markt in Deutschland als reif für diese Technologie, nicht zuletzt aufgrund der Energiewende, der sinkenden Rückspeisevergütungen und dem bereits hohen und weiterhin steigenden Anteil an Strom aus fluktuierenden Energiequellen.

© IWR, 2015

19.08.2015

 



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