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Zukunftsmarkt: Wasserstoff-Aktie Thyssenkrupp Nucera mit erfolgreichem Börsenstart

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Münster – Der globale Markt für „grünen“ Wasserstoff wächst in den nächsten Jahren mit hoher Dynamik. Davon will auch die Wasserstoff-Tochter der Thyssenkrupp profitieren, die Elektrolyseure herstellt. Der Börsenstart am letzten Freitag war mit einem Aufschlag von rd. 18 Prozent erfolgreich.

Die Produktion von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab ermöglicht die Anlagentechnik von Thyssenkrupp Nucera, das Unternehmen kann auf 50 Jahre Elektrolyse-Erfahrung zurückblicken. Mit dem Zukunftsmarkt „grüner“ Wasserstoff entwickelt sich derzeit ein ganz neuer Markt. Allein aus Saudi-Arabien liegt Thyssenkrupp Nucera ein Großauftrag über mehr als 2.000 MW Elektrolyseleistung vor.

Thyssenkrupp Nucera: Börsenstart geglückt
Am Freitag, den 07.07.2023 war es soweit: die Thyssenkrupp-Nucera erweitert den Kreis der Wasserstoff-Aktien. Der Ausgabepreis in Höhe von 20 Euro konnte mit der Erstnotiz von 20,20 Euro (Xetra) übertroffen werden. Im Laufe des ersten Handelstages ging es in der Spitze bis auf 24,68 Euro hoch, am Ende lag der Schlusskurs bei 23,52 Euro. Im heutigen, frühen Handel kletterte die Aktie zwischenzeitlich in der Spitze sogar auf 25,68 Euro (Tradegate), bevor erste Gewinnmitnahmen den Kurs auf unter 24 Euro drückten.

Das weltweite Hochfahren des Wasserstoff-Marktes wird den Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten des Unternehmens in den kommenden Jahren deutlich verändern. Thyssenkrupp Nucera will bis 2024/25 den Ausbau des Wasserstoff-Geschäfts vorantreiben und auf diesem Gebiet einen Umsatz von rund 600 bis 700 Mio. Euro erzielen. Auch danach will das Unternehmen weiter stark wachsen. Mit einem Mega-Auftrag über die Lieferung von Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von mehr als 2.000 MW (2 GW) setzt das Unternehmen bereits eines der weltweit größten Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Neom, Saudi-Arabien, um. Zu den großen Aufträgen zählt auch die Lieferung der neuen 200-MW-Wasserstoffanlage an Shell im Hafen von Rotterdam und die 700 MW-Elektrolyseuranlage für das grüne Stahlwerk der schwedischen H2 Green Steel.

Wertschöpfungskette Wasserstoff: von der Elektrolyseur-Herstellung bis zum Wasserstoff-Einsatz in Brennstoffzellen und in der Industrie
Im Zuge der Dekarbonsierung gewinnt der Einsatz von „grünem“ Wasserstoff in zahlreichen Wirtschaftsbereichen weltweit an Bedeutung. Neben der Energiewirtschaft, die Wasserstoff in Zukunft als Ersatz von Erdgas in ihren Kraftwerken einsetzt, wird Wasserstoff auch beispielsweise in der chemischen Industrie oder der Stahlbranche benötigt. Das eröffnet zahlreiche Perspektiven entlang der Wertschöpfungskette.

Kern der industriellen Produktion und damit von industriepolitischer Bedeutung ist analog zur Herstellerindustrie beispielsweise im Bereich der Windenergie (Windkraftanlagen) oder der Photovoltaik (Solarzellen und -module) die Herstellung der Elektrolyseuranlagen. Vergleichbare Elektrolyseur-Herstellerunternehmen wie Thysenkrupp-Nucera sind beispielsweise die ebenfalls börsennotierte Nel ASA aus Norwegen, die Sunfire GmbH aus Dresden, McPhy aus Frankreich oder ITM Power aus Großbritannien. Aber auch Siemens Energy und Air Liquide sind beispielsweise über ein Joint Venture in die industrielle Serienfertigung von Elektrolyseuren eingestiegen.

Neben der Herstellerindustrie entwickelt sich ein großer Markt im Bereich der Anwendungs- bzw. Nutzungswertschöpfung für „grünen“ Wasserstoff. Dieser reicht beispielsweise vom Wasserstoff-Transport über den Einsatz von Wasserstoff in Brennstoffzellen, in der Düngemittelindustrie, im Raffineriebereich, der Stahlproduktion oder der chemischen Industrie.

IEA sieht Verdopplung der Wasserstoff-Nachfrage bis 2030
Der globale Markt für Wasserstoff erreichte nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA im Jahr 2021 insgesamt 94 Mio. t, das ist ein Anstieg um 5 Prozent gegenüber 2020. Bis 2030 wird nach Einschätzung der IEA (Stand: Sept. 2022) die Wasserstoffnachfrage auf rund 180 Mio. t steigen, wobei fast die Hälfte dieser Nachfrage auf neue Anwendungen entfällt, insbesondere in der Schwerindustrie, der Stromerzeugung und der Herstellung von Kraftstoffen auf Wasserstoffbasis.


© IWR, 2023


10.07.2023

 



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