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Wirbel um Sicherheit von Solar-Speichersystemen

Niestetal / Karlsruhe – In den VDI Nachrichten wurde die Sicherheit von Speichersystemen bei Photovoltaik-Anlagen in Frage gestellt. Grundlage für diese Kritik waren Untersuchungen von Forschern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Auf diese Berichterstattung reagiert nun der hessische Wechselrichter-Hersteller SMA. Auch das KIT nimmt nochmals Stellung.

In der vergangenen Woche wurde in einem Bericht der VDI Nachrichten die Sicherheit von Lithium-Ionen-Speichersystemen (Li-Io-Speichersystemen) für Photovoltaik(PV)-Anlagen bemängelt. Die Forscher würden von hohen Sicherheitsmängeln sprechen, die dazu führen können, dass Häuser brennen. SMA nimmt in einer Pressemitteilung Stellung zu diesen Aussagen und verweist auf ein Sicherheitszertifikat. Auch das KIT meldet sich nochmal zu Wort und veröffentlicht u.a. eine Sicherheits-Checkliste.

Kritischer Bericht über Speichersysteme
Forscher des KIT haben fünf Testkäufe bei deutschen Anbietern von PV-Speichersystemen unternommen und diese Systeme auf ihrer Sicherheit hin überprüft. Das Ergebnis ist nach Darstellung in den VDI Nachrichten erschreckend gewesen. "Es ist vorhersehbar, dass Einfamilienhäuser abbrennen werden", so ein Zitat der KIT-Forscher. Bereits bei den Anlieferungen wurden rechtsverbindliche Vorschriften, die es für Lithium-Ionen-Batterien hinsichtlich stabiler Verpackungen oder Gefahrgut-Kennzeichnung gebe, verletzt. Auch die Befunde bei der Zerlegung der Batteriesysteme seien nicht besser gewesen. Die Zellen in der Batterie haben keine Sicherheitszertifizierung gehabt und hätten laut einem KIT Forscher in der Autoindustrie keine Chance. Bei Zellen mit einem niedrigen Sicherheitsstandard können diese bei einem Kurzschluss oder einer unkontrollierten Überladung schnell heiß laufen, dies führe zu Bränden und Explosionsgefahr. "Auch wenn unsere Befunde wegen der geringen Zahl von getesteten Systemen nicht generalisierbar sind, würde ich mir gegenwärtig nur sehr genau gewählte Batterien ins Haus holen", so Wollersheim einer der Leiter des Projektes

Reaktion von SMA
Die SMA Solar Technology AG (SMA), einer der größten Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern weltweit, reagierte in einer Pressemitteilung auf diesen Bericht. Zwar unterstütze SMA das Anliegen des KIT, für mehr Sicherheit im Zusammenhang mit Li-Ion-Speichern zu sorgen, bedauere allerdings „die mit der undifferenzierten Art der Veröffentlichung durch das KIT einhergehende Verunsicherung der Verbraucher und Kunden“. Zudem hätte die Sicherheit der Systeme für SMA von Anfang an höchste Priorität gehabt. „SMA verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Umgang mit Batteriespeichersystemen und beschäftigt sich seit fünf Jahren intensiv mit der Lithium-Ionen-Technologie. Zudem verfügen die beiden am Markt verfügbaren SMA Speichersysteme Sunny Boy Smart Energy und Sunny Island über anspruchsvolle Sicherheitskonzepte, so dass die vom KIT beschriebenen Effekte nahezu vollständig ausgeschlossen sind“, erklärt SMA Speicherexperte Martin Rothert. Zusätzlich weist das Unternehmen darauf hin, dass die Zellen des Sunny Boy Smart Energy den Sicherheitsstandards der Autoindustrie entspreche und auch dort eingesetzt werden. UN 38.3 ist eine Zertifizierung die Transportsicherheit und weitere Anforderungen enthält, etwa in Bezug auf internen Kurzschluss (Schlag- und Vibrationstest), externen Kurzschluss und Überladung. Das Batteriepack Sunny Boy Smart ist vorschriftsgemäß zertifiziert, so SMA.

KIT: „Es gibt Systeme, die sich durch ein hohes Maß an Sicherheit auszeichnen“
Auch das KTI meldet sich zum Sicherheitsthema der Solarspeicher noch einmal zu Wort und erklärt, worauf bei Speichersystemen zu achten sei. Außerdem schreibt das KTI, dass nicht alle Solarstromspeicher auf dem Markt eine Gefahr darstellen: „Es gibt Systeme, die sich durch ein hohes Maß an Sicherheit auszeichnen“, ist auf der Webseite zu lesen. Wichtig sei vor allem das UN 38.3-Zertifikat. Zudem müssen Speichersysteme richtig gelagert werden: So sei z.B. der Dachboden nicht geeignet, da es dort schnell zu heiß werden kann. Für Speichersysteme sei eine Raumtemperatur von 15 Grad Celsius optimal. Außerdem hat das KIT eine Checkliste zur Überprüfung der Sicherheit entwickelt.

28.05.2014

 



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