Exporte 41 Prozent weniger: Gazprom fördert insgesamt mehr Erdgas im Januar 2022 als im Vorjahr

Während Gazprom die russischen Inlandslieferungen um 3,2 Prozent oder 1,1 Mrd. m³ steigerte, sanken die Gasexporte in die Länder jenseits der ehemaligen Sowjetunion auf 11,4 Mrd. m³, was 41,3 Prozent (oder 8 Mrd. m³) weniger ist als im gleichen Zeitraum des Jahres 2021. Lediglich nach Bulgarien (+ 20,6 Prozent) und nach Bosnien und Herzegowina (+ 12,9 Prozent) kletterten die Gaslieferungen. Auf der anderen Seite hat Gazprom die Gasexporte nach China über die Pipeline Power of Siberia gesteigert. Grundlage ist ein langfristiger bilateraler Vertrag zwischen der russischen Gazprom und der chinesischen CNPC.
Seit dem 21.Dezember 2021 wird die durch Polen verlaufende Jamal-Europa Pipeline mit einer Leistung von bis zu 90 Mio. m³ pro Tag von Gazprom nicht mehr genutzt. Gazprom und die polnische PGNIG (Polskie Górnictwo Naftowe i Gazownictwo) streiten sich wegen der Höhe der Gaspreise. Gazprom hat ein Schlichtungsbegehren vor dem Schiedsgericht in Stockholm eingereicht. Die PGNIG hat sich dem angeschlossen und die Abweisung der Klagen der Gazprom beantragt, verbunden mit Gegenklagen.
Der polnische Abschnitt der Jamal-Europa-Gaspipeline ist 683 km lang und gehört der polnischen EuRoPol Gaz s.a. Betreiber ist der nationale Erdgasfernleitungsnetzbetreiber Gaz-System S.A., eine 100%ige Tochter der PGNIG. Der langfristige Transitvertrag von Gazprom durch Polen endete vor zwei Jahren und wurde von Polen nicht verlängert. Seitdem erfolgt die Kapazitätsvergabe auf Basis von Auktionsbuchungen.
Für das Gaswirtschaftsjahr Oktober 2020 bis September 2021 hatte Gazprom Kapazitäten in einer Jahresauktion gebucht, ab Oktober 2021 ist auf monatliche Reservierung umgestellt worden. Seit dem 21. Dezember 2021 fließt kein Gas mehr durch Polen in Richtung Deutschland, seitdem befindet sich die Pipeline im Rückwärtsmodus. So fließt Gas aus Deutschland in Richtung Polen.
Der Füllstand der Gasspeicher in Deutschland beträgt aktuell (Stand vom 13.02.2022) noch 32,6 Prozent, in Frankreich 28,1 und in Österreich 19,35 Prozent. Deutlich höher ist der Gas-Füllstand in den polnischen Speichern mit knapp 60 Prozent. Auch in Dänemark (54,4 Prozent) oder Schweden (66,6 Prozent) sind die Gasspeicher deutlich voller.
© IWR, 2022
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15.02.2022