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BDEW-Elektromobilitätsmonitor: E-Auto Ausbaustrategie 2030 wird dringend benötigt

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Berlin - Der Bundesverband der Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die zweite Ausgabe des BDEW-Elektromobilitätsmonitors vorgelegt. Darin zeigt der BDEW die Entwicklungen im Elektromobilitätsmarkt im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland auf.

Die aktuelle Ausgabe des BDEW-Monitors zur Elektromobilität gibt einen Überblick über die Entwicklung der Neuzulassungen im Bereich Elektromobilität in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023. Des Weiteren dokumentiert das Monitoring die Ausstattung mit öffentlichen Ladepunkten in Deutschland. In die aktuelle Ausgabe des BDEW-Monitors zur Elektromobilität wurden erstmalig auch Daten aus dem neu entwickelten BDEW-Ladesäulentracker aufgenommen. Diese geben Aufschluss über die Auslastung der Ladesäulen.

Neuzulassungen von E-Pkw erreichen neuen Höchstwert - Ausbau öffentlicher Ladepunkte auf Kurs
Als erfreulich bewertet der BDEW mit Blick auf das erste Halbjahr, dass bei den Neuzulassungen voll batterieelektrischer Fahrzeuge mit über 220.000 zugelassenen E-Pkw ein neuer Höchstwert gegenüber den Vorjahren erreicht wurde (1. HJ 2022: rd. 167.000 E-Pkw).

Gleichzeitig ist das öffentliche Ladeangebot auch weiter erfolgreich ausgebaut worden: Mit Stand 1. Juli standen den Fahrern von Elektrofahrzeugen 100.838 öffentliche Ladepunkte mit einer installierten Ladeleistung von insgesamt 4.500 MW (4,5 GW) zur Verfügung. Damit liegt Deutschland deutlich über dem von der EU vorgegebenen Wert, der eine installierte Ladeleistung von 1,3 kW pro E-Fahrzeug und 0,8 kW pro Plug-In Hybrid vorsieht. Für die aktuell auf Deutschlands Straßen fahrenden E-Pkw ergibt dies laut BDEW einen Bedarf von 2.230 MW (2,23 GW). Damit ist aktuell in Deutschland doppelt so viel Ladeleistung installiert, wie nach europäischen Vorgaben gefordert.

Deutlich wird die komfortable Ausstattung mit öffentlichen Lademöglichkeiten in Deutschland auch bei der Belegung des Ladeangebots. Diese wurde nun erstmalig mit dem BDEW-Ladesäulentracker erhoben. Je nach Landkreis liegt die Belegung nur zwischen 3 und maximal 25 Prozent pro Tag (über 24 Stunden). Im Durchschnitt waren die öffentlichen Ladepunkte zu 11,6 Prozent der Zeit belegt. Selbst tagsüber - zwischen 9 und 20 Uhr - lag die durchschnittliche Belegung nie über 20 Prozent.

„Die gute Nachricht ist: Wir haben ein Überangebot an Lademöglichkeiten. Die Belegung bei den öffentlichen Ladesäulen zwischen 3 und 25 Prozent zeigt klar, dass mehr als genug Ladesäulen bereitstehen. In der Regel sind rund 80 Prozent der Ladepunkte trotz der erfreulich vielen Neuzulassungen frei verfügbar. Hier ist also noch viel Luft nach oben“, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae. Die niedrige Belegung sei auch ein Beweis dafür, dass das ursprüngliche Ziel von 1 Million Ladepunkte technisch veraltet sei, da es den technologischen Sprung bei der Ladeleistung nicht einrechne. Seit 2019 hat sich die Ladeleistung bei Fahrzeugen und Ladesäulen nämlich verdreifacht und es können deutlich mehr Fahrzeuge je Ladesäule versorgt werden.

BDEW fordert 15 Millionen E-Auto-Strategie bis 2030
Trotz der aktuell noch niedrigen Belegung bauen die Unternehmen das Ladeangebot stetig weiter aus. „Aus unserer Sicht gibt es jetzt keine Ausreden mehr, warum die Elektromobilität nicht in dem Maße wachsen sollte, wie es zur Erreichung der Klimaziele notwendig wäre und industriepolitisch geboten ist“, so Andreae weiter. Das müsse auch die Politik anerkennen. Um das Ziel von 15 Millionen E-Pkw bis 2030 zu erreichen, brauche es jetzt eine 15 Millionen-E-Auto-Strategie, die gezielt auf die Fahrzeugseite ausgerichtet sein sollte, fordert Andreae.

Schließlich würden die Nutzer laut einer BDEW-Umfragevor allem die hohen Fahrzeug-Preise und die langen Lieferzeiten von E-Fahrzeugen als schwierig bewerten. Neben dem starken Angebot an Lademöglichkeiten müssen daher E-Autos finanziell attraktiver werden und in einem Massenmarkt zur Verfügung stehen, fordert der BDEW.


© IWR, 2023


30.08.2023

 



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