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Wasserstoff: EU beschleunigt Aufbau einer Industrie für Elektrolyseure

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Brüssel – In der Europäischen Union wird Wasserstoff als Energieträger und Speichermedium in Zukunft eine bedeutende Rolle einnehmen. Jetzt hat sich der EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton mit europäischen Herstellern von Elektrolyseuren getroffen.

Die Produktion von Wasserstoff setzt die Verfügbarkeit von technischen Anlagen voraus, mit denen der Wasserstoff hergestellt werden kann. Ein neuer Industriezweig könnte bald an Fahrt gewinnen, es winkt ein globaler Milliardenmarkt.

Elektrolyseure – anlagentechnisches Herzstück für die Wasserstoff-Produktion
So wie beispielsweise für die Nutzung des Windes Windkraftanlagen als technische Anlagen zur Energiewandlung notwendig sind, so werden auch für die Herstellung von Wasserstoff entsprechende technische Anlagen, die Elektrolyseure, benötigt. Mit Hilfe dieser Anlagen wird Wasser unter Einsatz von (grünem) Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Bei der anschließenden Nutzung, z.B. bei der direkten Verbrennung des Wasserstoffs oder der elektrochemischen (kalten) Verbrennung in Brennstoffzellen entsteht dann reines Wasser ohne klimaschädliches Kohlendioxid.
Noch steht der globale Markt für Elektrolyseure am Anfang. Doch mit den sich aktuell rasant ändernden Rahmenbedingungen könnte schon bald eine industrielle Fertigung die Kosten für die Wasserstoffproduktion deutlich senken und ein neuer industrieller Sektor entstehen.

Elektrolyseur-Industrie: Verzehnfachung der Produktionskapazitäten geplant
Bei dem Gespräch zwischen Thierry Breton und den europäischen Herstellern von Elektrolyseuren wurde erörtert, wie die Kapazität der Industrie zur Herstellung von Elektrolyseuren für die Erzeugung von sauberem Wasserstoff gesteigert werden kann.

Breton und 20 anwesende Industrie-CEOs unterzeichneten eine gemeinsame Erklärung, in der sich die Industrie zu einer Verzehnfachung ihrer Produktionskapazitäten für Elektrolyseure bis 2025 verpflichtete. Dies wird die jährliche heimische EU-Produktion von 10 Mio. Tonnen erneuerbarem Wasserstoff bis 2030 ermöglichen. Dieses Ziel wurde im Entwurf des EU-Plans „REPowerEU“ vom März 2022 bereits als Teilmaßnahme festgelegt, um die Abhängigkeit der EU von russischem Gas zu verringern. Zusätzlich ist geplant, weitere 10 Mio. Tonnen Wasserstoff jährlich zu importieren.

Binnenmarktkommissar Thierry Breton sagte: „Sauberer Wasserstoff ist unverzichtbar, um die CO2-Emissionen der Industrie zu reduzieren und zu unserer Energieunabhängigkeit von Russland beizutragen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, deshalb ist dieser europäische Elektrolyseur-Gipfel so wichtig. Die Kommission wird dieses wichtige industrielle Upscaling für eine industrielle Führungsrolle bei den sauberen Energietechnologien der Zukunft unterstützen.“

EU will Wasserstoff-Markt mit Regulierungsrahmen unterstützen
Die EU-Kommission will den Aufbau der Produktionskapazitäten flankieren, u.a. durch den erleichterten Zugang für die Elektrolyseur-Industrie zu Finanzmitteln und zur Förderung effizienter Lieferketten. Des Weiteren soll u.a. die Genehmigung von Projekten für erneuerbare Energien, einschließlich erneuerbarem Wasserstoff, beschleunigt werden.

Zu den Herstellern von Elektrolyseuren für die Produktion von Wasserstoff zählen u.a. in Deutschland die Thyssenkrupp-Tochter Nucera, Sunfire GmbH, Siemens Energy, in Norwegen die Nel ASA, in den USA das Unternehmen Plug Power und in Großbritannien die ITM Power.

© IWR, 2022


06.05.2022

 



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