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Batterieproduzent Northvolt plant Bau von Gigafabrik in Schleswig-Holstein

© Northvolt© Northvolt

Stockholm, Schweden / Heide - Die EU, Deutschland und weitere EU-Staaten streben den Aufbau einer wettbewerbsfähigen, innovative und nachhaltigen Batterie-Wertschöpfungskette in Deutschland und Europa an. In Heide in Schleswig-Holstein soll eine Gigafabrik für Batteriezellen inklusive Recyclinganlage gebaut werden.

Das schwedische Unternehmen Northvolt hat den Bau einer großen Batteriezellfabrik am Standort Heide in Schleswig-Holstein angekündigt. Insgesamt sollen mehr als 3.000 direkte neue Arbeitsplätze entstehen. Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium unterstützt den Bau im Rahmen des Förderprogramms zum Aufbau einer europäischen Batteriezellfertigung.

Standort in Schleswig-Holstein mit ausreichend Platz um Skaleneffekte in Produktion zu nutzen
Northvolt hat heute (15.03.2022) seine Pläne bekannt gegeben, in Heide in Schleswig-Holstein, eine Gigafabrik für die Produktion von Batteriezellen zu bauen. Mit einer potenziellen jährlichen Produktionskapazität von 60 GWh soll die Fabrik „Northvolt Drei“ den europäischen Markt mit nachhaltig produzierten Lithium-Ionen-Batterien versorgen, die für etwa eine Million Elektrofahrzeuge ausreichen.

Die ersten Batterien am Standort sollen 2025 produziert werden. Rund 3.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Ein zentrales Ziel von Northvolt Drei ist es, leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien zu liefern, die mit dem geringsten ökologischen Fußabdruck in Kontinentaleuropa produziert werden.

Die Wahl des Standorts Heide in Schleswig-Holstein ist der Schlüssel zur Verwirklichung dieses Ziels. Die Region verfügt über viel Strom aus Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen und saubere Energie, die über Netzkopplungen mit Dänemark und Norwegen bereitgestellt wird, so das Unternehmen. Darüber hinaus biete der Standort auch den nötigen Platz, um ein Batteriewerk von ausreichender Größe zu errichten, um Skaleneffekte in der Produktion zu nutzen.

Die neue Gigafactory erhöht Northvolts Pipeline an Batterieproduktionskapazitäten, die sich in der Entwicklung befinden, auf über 170 GWh und bringt das Unternehmen damit auf seinem Weg voran, nachhaltige Batterien zu liefern.

"Es kommt darauf an, wie wir eine Batteriezelle herstellen. Wenn man bei der Herstellung Kohle verwendet, wird eine beträchtliche Menge an CO2 in die Batterie eingeleitet. Unsere Philosophie ist, dass neue energieintensive Industrien, wie die Batterieherstellung, in unmittelbarer geografischer Nähe zu dem Ort angesiedelt werden sollten, an dem die saubere Energie erzeugt wird", so Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt über die Strategie des Unternehmens.

Neben der Batterieproduktion will Northvolt Drei eine Batterierecyclinganlage am Standort errichten, die eine effiziente Wiederverwendung von Nebenprodukten aus dem Produktionsprozess gewährleistet und eine nachhaltige Lösung für Altbatterien von Elektrofahrzeugen bietet.

Habeck begrüßt Investitionsentscheidung von Northvolt und kündigt Förderung für das Projekt an
Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutz-Ministerium wird den Bau der Batteriefabrik im Rahmen des von Deutschland koordinierten 2. IPCEI zur Batteriezellfertigung (IPCEI: Important Project of Common European Interest) unterstützten. Einige formale Schritte sind nach BMWK-Angaben in den nächsten Wochen noch zu gehen - dann soll das das Unternehmen seinen Förderbescheid erhalten. Mit der Übergabe des Förderbescheids wird das BMWK auch die Höhe der Bundesförderung bekanntgeben.

„Der Bau einer Batteriezellfabrik in Heide ist ein starkes Signal für den Standort Schleswig-Holstein. Es werden neue zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen und jede Investition in klimaschonende Technologien stärkt die Souveränität Deutschlands und Europas“, begrüßt Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck die Pläne des schwedischen Unternehmens. Northvolts Produktion werde konkret dazu beitragen, die Lieferketten für Elektromobilität in Deutschland und Europa zu stärken. Deshalb werde auch die Bundesregierung das Projekt substantiell unterstützen, so Habeck weiter.

Volkswagen stoppt Pläne zum Aufbau einer Batteriefertigung mit Northvolt in Salzgitter
Der Automobilkonzern VW und Northvolt wollten ursprünglich gemeinsam in Salzgitter ab 2023/2024 eine Batteriezellfertigung in Betrieb nehmen. Entsprechende Pläne hatten die Unternehmen 2019 bekannt gegeben und dazu ein Joint Venture gegründet. Volkswagen hat sich jedoch 2021 aus dem Gemeinschaftsprojekt zurückgezogen. Medienberichten zufolge war dem Automobilkonzern das Tempo beim Aufbau der Batteriefabrik in Salzgitter zu gering, so dass sich VW aus dem Vorhaben zurückgezogen hat. VW kooperiert bei den Batterieplänen für Salzgitter nun mit dem chinesischen Unternehmen Gotion High-Tech, hält allerdings weiterhin einen Anteil von rund 20 Prozent an Northvolt.


© IWR, 2022


15.03.2022

 



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