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EE-Verbände: Altmaier darf Entlastung bei Speichern nicht blockieren

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Berlin – Derzeit verhandeln EU-Kommission, die Länder und das EU-Parlament über die künftige Besteuerung von Stromspeichern. Energieverbände appellieren an Bundeswirtschaftsminister Altmaier eine entscheidende Weichenstellung am heutigen Mittwoch (05.12.2018) nicht zu blockieren.

Das EU-Parlament möchte Energiespeicher von doppelten Abgaben und Steuern entlasten, wenn sie netzdienlich eingesetzt werden. Dem muss der Rat der EU-Mitgliedsstaaten noch zustimmen, der die Forderung des Parlaments bislang ablehnt.

EU Parlament lehnt doppelte Abgaben auf Energiespeicher bei Netzdienlichkeit ab
Seit Ende 2016 verhandelt die EU das zukünftige Strommarktdesign im Zuge des Clean Energy Package. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die zukünftige Rolle von sogenannten „acitve customers“ / „Prosumern“, die selbst Strom erzeugen, speichern, verbrauchen und liefern. Bislang ist es so, dass ein Haushaltskunde beim Betrieb eines Speichers für die Speicherung von Strom aus dem Netz etwa 21 Cent pro Kilowattstunde (kWh) an Abgaben und Umlagen zahlt. Diese 21 Cent pro kWh an Abgaben und Umlagen müssen dann noch einmal entrichtet werden, wenn der Speicherbetreiber den Strom später wieder in das Netz zurückspeist. Diese doppelte Belastung bremst den Ausbau von Speichern in Deutschland.

Das EU Parlament hatte beschlossen, dass "active customers" mit Speicher keine doppelten Abgaben mehr bei der Erbringung von Netzdienstleistungen zahlen müssen, wenn sie das Stromnetz stützen, also netzdienlich eingesetzt werden. Der Rat der EU Mitgliedstaaten hingegen will das Verbot der Doppelbelastung nur auf vor Ort erzeugten, gespeicherten und nachfolgend selbst verbrauchten Strom anwenden. "Keine doppelten Netzentgelte auf eigenerzeugten Strom", so das Angebot des Rates.

Verbände: Systemdienlicher Einsatz von Energiespeicher muss möglich werden
Die nächste Verhandlung im Rahmen des Abstimmungs-Verfahrens findet am heutigen Mittwoch (5.12.2018) statt. Die Energie-Verbände BVES, BEE, BNE und BSW-Solar haben im Vorfeld an Bundeswirtschaftsminister Altmaier appelliert, den Beschluss des EU-Parlamentes im Rat nicht zu blockieren und so den systemdienlichen Einsatz von Speichern endlich zu ermöglichen.

Netzdienliches Verhalten und die Bereitstellung von Netzdienstleistungen aus Energiespeichern mit doppelten Abgaben für die gleiche kWh zu belasten, sei schon immer Unsinn gewesen, doch leider Realität. Der Vorschlag des EU-Parlaments sei ein wesentlicher Schritt hin zu einer digitalen und dezentralen Energiewende, so Urban Windelen, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands Energiespeicher (BVES).


© IWR, 2018


05.12.2018

 



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