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Manz mit tiefroten Zahlen - Zukunftspläne mit Shanghai Electric

Reutlingen – Der Maschinenbauer Manz hat die Zahlen für 2015 vorgelegt. Nach eigenen Angaben sah sich das Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert, die Umsatz und Ertrag maßgeblich belasteten. Die geplante Beteiligung von Shanghai Electric soll nun die Basis für die zukünftige Unternehmensentwicklung bilden.

Mit 222,0 Mio. Euro lag der Gesamtumsatz der Manz AG im Berichtszeitraum 2015 leicht über der zuletzt ausgegebenen Umsatzprognose zwischen 200 und 210 Mio. Euro, jedoch deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (305,9 Mio. Euro). Dabei ist das Technologie-Unternehmen mit den drei strategischen Geschäftsbereichen „Electronics“, „Solar“ und „Energy Storage“ deutlich tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die Manz-Aktie legt im Handel am Mittwoch bislang um rund ein Prozent auf 34,69 Euro zu (Stand 10:51 Uhr, Börse Stuttgart).

Energy Storage gewinnt an Bedeutung trotz Stornierungen / Verzögerungen
Grund für den Umsatzrückgang waren nach Angaben von Manz die signifikanten Auswirkungen von Auftragsstornierungen und -verzögerungen in den Geschäftsbereichen Electronics und Energy Storage in Höhe von rund 140 Mio. Euro. Vom erzielten Gesamtumsatz entfielen im Berichtszeitraum mit 87,6 Mio. Euro rund 39,5 Prozent (Vorjahr: 216,2 Mio. Euro bzw. 70,7 Prozent) auf den Geschäftsbereich Electronics. Der Solar-Bereich erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2015 rund 20,8 Mio. Euro bzw. 9,4 Prozent des Gesamtumsatzes der Manz AG (Vorjahr: 13,7 Mio. Euro bzw. 4,5 Prozent). Zudem entfiel ein wesentlicher Umsatzanteil im Berichtszeitraum mit 72,8 Mio. Euro bzw. 32,8 Prozent (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro bzw. 7,9 Prozent) auf den Geschäftsbereich Energy Storage mit Anlagen zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien und Kondensatoren. Für einen Umsatzbeitrag in Höhe von 27,9 Mio. Euro bzw. 12,5 Prozent zeichnete sich das Berichtssegment Contract Manufacturing verantwortlich (Vorjahr: 36,3 Mio. Euro bzw. 11,9 Prozent). Der Umsatz im Berichtssegment Others summierte sich auf 12,9 Mio. Euro nach 15,7 Mio. Euro im Vorjahrszeitraum.

Ergebnisse tiefrot
Zu Jahresbeginn 2015 war das Unternehmen ursprünglich von einem Wachstumsjahr ausgegangen und hatte die Konzernstrukturen und -kapazitäten entsprechend expansiv ausgerichtet. Durch diese Konstellation – deutlich weniger Umsatz als geplant bei gleichzeitig erhöhter Kostenbasis – zeigte sich das operative Ergebnis 2015 stark belastet. Als direkte Konsequenz auf diese Entwicklung hatte der Vorstand mit externer Unterstützung ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet, mit dem zusätzliche Aufwendungen in Höhe von rund 15,1 Mio. Euro verbunden waren. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf -41,9 Mio. Euro (Vorjahr: 13,9 Mio. Euro). Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -58,2 Mio. Euro (Vorjahr: -32,8 Mio. Euro) lag der Maschinenbauer im Rahmen seiner angepassten Ergebniserwartung.

Hoffnungen ruhen auf Kooperation mit Shanghai Electric
Neben der Optimierung der Kostenbasis bildet die geplante Beteiligung und Zusammenarbeit mit der chinesischen Shanghai Electric Co., Ltd. eine solide Grundlage für eine zukünftig wieder positive Unternehmensentwicklung der Manz AG. Shanghai Electric, der größte Hersteller von Kraftwerken zur Stromerzeugung in China, gehört mehrheitlich der Stadt Shanghai. Um Shanghai Electric die Beteiligung an Manz zu ermöglichen, haben Vorstand und Aufsichtsrat der Manz AG beschlossen, voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2016 eine Kapitalerhöhung um rund 43 Prozent des aktuellen Grundkapitals durchzuführen. Dieter Manz, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Manz AG: „Mit Shanghai Electric haben wir einen Partner mit langfristig angelegten Interessen gefunden. Das belegt nicht zuletzt die angestrebte Beteiligungshöhe von rund 30 Prozent. Unser zukünftiger chinesischer Partner wird somit als finanzstarker Ankerinvestor mit mir gemeinsam als Großaktionär für zusätzliche Stabilität im Unternehmen sorgen. Aktuell stehen noch letzte behördliche Genehmigungen aus, dabei erwarten wir jedoch keine Überraschungen. Es geht also aktuell alles seinen geplanten Gang.“ Zum Bilanzstichtag 2015 betrug die Eigenkapitalquote der Manz AG 42,8 Prozent (Vorjahr: 55,2 Prozent). Die Kapitalerhöhung sowie die Beteiligung von Shanghai Electric werden sowohl die Liquidität als auch die Finanzierung der Manz AG entsprechend stärken.

Solarsektor: Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der CIGS-Technologie
Die Kooperation mit Shanghai Electric ermöglicht der Manz AG zudem einen verbesserten Marktzugang in China, der kurzfristig signifikante Entwicklungsmöglichkeiten in allen strategischen Geschäftsbereichen der Manz AG schafft. Aufgrund dieser Perspektiven hat der Vorstand der Manz AG entschieden, den Geschäftsbereich Solar fortzuführen. Der Fokus wird künftig auf der Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der CIGS-Technologie liegen.

Für das Gesamtjahr 2016 erwartet der Vorstand aufgrund positiver Branchenaussichten in den drei strategischen Geschäftsbereichen sowie einem Auftragsbestand von rund 110 Mio. Euro per 29. Februar 2016 eine signifikante Steigerung des Umsatzes bei einem signifikant verbesserten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Ziel des Unternehmens ist es, mindestens ein ausgeglichenes operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) zu erzielen.

© IWR, 2016

30.03.2016

 



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