Europas größtes Effizienzhaus-Plus steht in Frankfurt
Die Bundesregierung legt im Rahmen der Energiewende den Fokus immer stärker auf die Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen. Das von Hendricks und Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) eröffnete Aktiv-Stadthaus soll neue Maßstäbe beim energieeffizienten Wohnen setzen.
Abwasserkanal sorgt für Wärme und Warmwasser
Das Aktiv-Stadthaus ist das erste Mehrfamilienhaus mit 74 Wohneinheiten im Effizienzhaus Plus Standard in Europa. Es soll den Wandel vom Energie verbrauchenden zum Energie erzeugenden Gebäude zeigen. Die Energie zur Stromerzeugung gewinnt es über 330 Photovoltaik-Module an der Fassade und rund 1.000 Hocheffizienzmodule auf dem Dach. Der damit erzeugte Strom wird in einer Batterie im Keller des Hauses gespeichert. So kann der Strom auch nachts genutzt werden. Wärme und Warmwasser wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt, die mit dem gewonnen Solarstrom betrieben wird. Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequelle den nahegelegenen Abwasserkanal.
Hohe energetische Anforderungen der EU an neue Wohngebäude ab 2021
Hendricks erklärte anlässlich der Eröffnung: "Es freut mich, heute dieses große Mehrfamilienhaus als ein weiteres Pilotprojekt in meiner Netzwerkinitiative Effizienzhaus Plus begrüßen zu können. In Frankfurts Zentrum bereichert dieser innovative Neubau das Stadtbild, schafft notwendigen bezahlbaren Wohnraum und erzeugt gleichzeitig über ein Jahr mehr Energie als deren Bewohner für Heizung, Warmwasser, Hausstrom und Mobilität verbrauchen. Damit übertrifft das Haus schon jetzt die hohen klima- und energiegerechten Anforderungen, die die Europäische Union ab 2021 für neue Wohngebäude vorsieht."
Mit dem Projekt Speicherstraße setze Frankfurt wieder Maßstäbe, ergänzte Oberbürgermeister Feldmann, der auch dem Aufsichtsrat des ABG Frankfurt Holding vorsitzt, die den Bau realisiert hat. Frankfurt positioniere sich mit diesem Projekt erneut als Stadt der Energiewende und des wissenschaftlichen Fortschritts, so Feldmann weiter.
Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen
Die Bauweise des Hauses ist auf einen möglichst geringen Energieverbrauch ausgelegt. Über ein Display kann jeder Mieter des Aktiv-Stadthauses den jeweiligen Energieverbrauch mit der aktuellen Stromerzeugung vergleichen. Ziel ist es, Erzeugung und Verbrauch aufeinander abzustimmen, ohne dass der Mieter sich dabei einschränken muss. Dadurch soll die Ausnutzung des erzeugten Stroms im Aktiv-Stadthaus erhöht und der Bezug von externem Strom aus dem öffentlichen Netz möglichst gering gehalten werden. Abgerundet wird das mieterfreundliche Konzept durch ein Carsharing-Angebot mit Elektrofahrzeugen. Die Fahrzeuge erhalten den zum Fahren benötigten Strom aus der Batterie des Gebäudes. Die Nachfrage von Mietinteressenten sei hoch, teilten das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und die ABG Frankfurt Holding mit.
Das Aktiv-Stadthaus ist Teil des Netzwerkes Effizienzhaus Plus, das vom BMUB gefördert und wissenschaftlich begleitet wird. Aktuell umfasst das Netzwerk bundesweit über 30 Wohnungsbau-Modellvorhaben im Effizienzhaus Plus-Standard vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus im Neu- und Altbau.
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