Pumpspeicher-Kraftwerk ist nach Millionen-Investition "fit für Energiewende"

Berlin - Das Pumpspeicherkraftwerk Wendefurth nimmt nach zweijähriger Revision den Probebetrieb auf. Umfassende Modernisierungsmaßnahmen haben das Kraftwerk von Vattenfall nach Angaben des Betreibers „fit für die Energiewende“ gemacht.

Vattenfall hat das 1967 erbaute Pumpspeicherkraftwerk im Harz in Sachsen-Anhalt für rund 40 Millionen Euro modernisiert, um es für die Herausforderungen der Energiewende zu rüsten.

Wendefuhrt modernisiert und ertüchtigt
Das über vierzig Jahre alte Pumpspeicherkraftwerk Wendefuhrt nimmt nach zweijähriger Revision am heutigen Dienstag den vierwöchigen Probebetrieb auf. Neben umfangreichen Betonsanierungsarbeiten wurde vor allem die Effizienz und Flexibilität der Anlage erhöht. Das Kraftwerk verfügt nun über eine Leistung von 80 MW bei einem Wirkungsgrad von 78 Prozent. Die Anfahrzeit wurde mehr als halbiert, die volle Turbinenleistung steht nun nach zwei Minuten und die volle Pumpleistung nach drei Minuten zur Verfügung.

Vattenfall sieht das Kraftwerk für die nächsten 40 Jahre als Energiespeicher gerüstet. Dr. Hartmuth Zeiß, Vorstandsvorsitzender von Vattenfall betont: „Wendefurth ist jetzt und für die kommenden Jahrzehnte fit für die Energiewende.“ Die langfristige Wirtschaftlichkeit hänge jedoch vom Gesetzgeber ab, so Zeiß weiter, dieser müsse Pumpspeicherkraftwerke von den Netzentgelten befreien.

6.600 MW Pumpspeicherleistung in Deutschland
Pumpspeicherkraftwerke sind kurzfristige Stromspeicher. Sie sind die derzeit einzige wirtschaftliche Möglichkeit, Strom großtechnisch zu speichern. In Zeiten geringer Strompreise wird Wasser in ein höhergelegenes Becken gepumpt und bei Bedarf wieder abgelassen. Aufgrund einer hohen Einsatzflexibilität werden sie häufig zur Netzstabilisierung genutzt. Im Rahmen der Energiewende spielen sie daher eine bedeutende Rolle. In Deutschland stehen zurzeit rd. 6.600 MW Pumpspeicherleistung zur Verfügung, ein weiterer Ausbau ist geplant.