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PV-Ausbau in Deutschland von Januar bis September trotz höherer Dynamik zu niedrig

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Münster - Der Zubau neuer Solarstromanlagen in Deutschland ist in den ersten neun Monaten des Jahre 2021 um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das ist allerdings vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele der Bundesregierung weiterhin zu niedrig.

Insgesamt sind in Deutschland von Januar bis September 2021 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 4.300 Megawatt (MW) neu in Betrieb gegangen. Das zeigt die IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) (Stand: 25.10.2021). Damit liegt der Ausbau zwar deutlich über dem Vorjahreszeitraum 2020, ausreichend ist das Zubau-Niveau aber noch lange nicht.

PV-Ausbau in Deutschland von Januar bis September 2021 rd. 17 Prozent höher als im Vorjahr
Im September wurden in Deutschland fast 18.700 PV-Anlagen mit einer Leistung von rd. 490 MW neu in Betrieb genommen. Damit bewegt sich der Ausbau leicht über bzw. in etwa auf dem Niveau der Vormonate August (rd. 430 MW), Juli (rd. 490 MW) und Juni (rd. 480 MW).

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum hat der Ausbau der Photovoltaik von Januar bis September 2021 deutlich angezogen. Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2021 in Deutschland rd. 161.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von rd. 4.315 MW neu in Betrieb genommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das in Bezug auf die Leistung einem Wachstum von gut 17 Prozent (Jan - Sep 2020: rd. 140.000 Anlagen, 3.700 MW).

Anders als bei der Windenergie hat der Rückbau im Photovoltaik-Sektor bislang keine Bedeutung. Insgesamt wurden von Januar bis September 2021 deutschlandweit PV-Anlagen mit einer Leistung von 8 MW zurückgebaut, die meisten davon im Juli (2,9 MW). Unter Einbeziehung des Rückbaus ergibt sich von Januar bis September 2021 insgesamt ein Netto-Zubau von rd. 4.306 MW (Vorjahreszeitraum netto: 3.695 MW).

IWR-Prognose 2021: PV-Jahreszubau zwischen 5.700 und 5.900 MW erwartet
Bei einer angenommenen Fortsetzung der bisherigen monatlichen Installationszahlen in den verbleibenden Monaten Oktober bis Dezember könnte der PV-Ausbau im Gesamtjahr 2021 auf 5.700 MW bis 5.900 MW (brutto, d.h. ohne Rückbau von Altanlagen) ansteigen.

Per saldo entwickelt sich der nationale PV-Markt damit zwar mit einer höheren Dynamik als im Vorjahr, bleibt aber deutlich unter dem bislang besten Branchenjahr 2012 mit Neuinstallationen in einer Größenordnung von über 8.000 MW PV-Leistung (netto) und mit Blick auf die Klimaschutzziele der Bundesregierung weiterhin zu niedrig.

So geht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) davon aus, dass allein im PV-Sektor auf der Basis von rd. 54 GW installierter PV-Leistung Ende 2020 in Deutschland bis 2030 ein Ausbau auf mindestens 150 GW erforderlich ist.

Bundesländer: Bayern führt mit deutlichem Abstand vor NRW und Baden-Württemberg
Die regionale Differenzierung nach Bundesländern zeigt, dass Bayern von Januar bis September 2021 mit einer neu in Betrieb genommenen Leistung von rd. 1.150 MW führend im Bundesländerranking ist. Mit deutlichem Abstand folgen NRW (490 MW) und Baden-Württemberg (440 MW) vor Mecklenburg-Vorpommern (370 MW) auf Rang vier und Niedersachsen (330 MW) auf Platz fünf.

Über die Solarenergie-Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters
Die IWR-Auswertung von Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters mit Stand vom 25.10.2021 stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Betrachtet wird die Bruttoleistung der Anlagen. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen. Aufgrund methodischer Unterschiede ist ein direkter Vergleich der IWR-Auswertung mit der monatlich durch die BNetzA vorgenommenen Auswertung der EEG-Zubauwerte nicht möglich.

© IWR, 2021


27.10.2021

 



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