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Daimler und Volvo bekennen sich zur wasserstoffbasierten Brennstoffzelle

© Daimler AG© Daimler AG

Stuttgart – Daimler und Volvo wollen die Transformation im LKW-Sektor beschleunigen und setzen vorrangig auf die Brennstoffzelle, aber auch die Batterie kommt zum Einsatz. Jetzt haben beide Unternehmen die Strategie für ihr neues Brennstoffzellen-Joint Venture Cellcentric vorgestellt.

Bereits im März 2021 hatten die Daimler Truck AG und die Volvo Group das Brennstoffzellen-Joint Venture Cellcentrics gegründet. Heute (29.04.2021) haben die Partner die Strategie vorgestellt. Neben dem geplanten Aufbau einer Serienproduktion von Brennstoffzellensystemen in Europa werden auch Forderungen an die Politik gerichtet.

Daimler und Volvo: wasserstoffbasierte Brennstoffzelle im Fernverkehr
Daimler und Volvo haben bei der Vorstellung der Strategie ihr klares Bekenntnis zum Einsatz von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen in Fernverkehrs-Lkw und darüber hinaus unterstrichen. Ziel ist es, das Vorhaben nun gemeinsam zu beschleunigen. Danach hat Cellcentric die Ambition, einer der weltweit führenden Hersteller von Brennstoffzellensystem zu werden. Geplant ist der Aufbau einer der größten Serienproduktionen von Brennstoffzellensystemen in Europa. Der Produktionsstart ist für 2025 vorgesehen, die Standortentscheidung soll 2022 fallen. Beide Anteilseigner von Cellcentric fordern von der Politik einen einheitlichen regulatorischen Rahmen in der EU, um die Einführung von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen schneller voranzutreiben. Dieser soll der Technologie zudem Kostenparität gegenüber konventionellen Antrieben ermöglichen und sie dadurch für Lkw-Kunden zu einer wirtschaftlichen Alternative machen.

Forderung nach Ausbau von Hochleistungs-Wasserstofftankstellen in Europa
Die großen Lkw-Hersteller Europas – auch unterstützt durch die Daimler Truck AG und die Volvo Group – fordern den Aufbau von rund 300 Hochleistungs-Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge bis 2025 und von rund 1.000 Wasserstoff-Tankstellen bis spätestens 2030 in Europa. Die gemeinsame Initiative zielt darauf ab, Wasserstoff als Träger von Ökostrom für den Betrieb elektrischer Fernverkehrs-Lkw zu nutzen – ein zentraler Bestandteil der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs.

Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG: „Gemeinsam mit unserem Partner, der Volvo Group, stehen wir voll und ganz hinter unserem Brennstoffzellen-Joint Venture Cellcentric und treiben die Entwicklung der Technologie sowie die Vorbereitung der Serienproduktion mit Hochdruck voran. In Bezug auf die notwendige Wasserstoffinfrastruktur ist grüner Wasserstoff langfristig der einzig sinnvolle Weg.“

Batterie versus Brennstoffzelle in LKWs – Gewicht und Distanz entscheidend
Aus Sicht der Daimler Truck AG und der Volvo Group ergänzen sich rein batterieelektrisch angetriebene und wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Lkw je nach individuellem Kundeneinsatz: Je leichter die Ladung und je kürzer die Distanz, desto eher wird die Batterie zum Einsatz kommen. Je schwerer die Ladung und je länger die Distanz, desto eher wird die Brennstoffzelle das Mittel der Wahl sein. Daum: „Elektrische Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb werden eine Schlüsseltechnologie für den CO2-neutralen Transport der Zukunft sein. In Kombination mit rein batterieelektrischen Antrieben können wir unseren Kunden je nach Anwendungsfall so die besten lokal CO2-neutralen Alternativen anbieten. Allein mit batterieelektrischen Lkw wird dies nicht möglich sein.“

Über das Joint Venture Cellcentrics für Brennstoffzellensysteme
Die Daimler Truck AG und die Volvo Group haben Cellcentric am 1. März 2021 gegründet. Die Volvo Group hat hierfür 50 Prozent der Anteile am bestehenden Unternehmen Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG für die Summe von etwa 0,6 Milliarden Euro auf einer barmittel- und schuldenfreien Basis erworben. Die Daimler Truck AG und die Volvo Group hatten im November 2020 eine verbindliche Vereinbarung zur Gründung des Joint Ventures geschlossen.

Eine vorläufige, nicht bindende Vereinbarung wurde bereits im April 2020 unterzeichnet. Mehr als 300 hochspezialisierte Experten arbeiten in interdisziplinären Teams an den Standorten Nabern, Stuttgart und Burnaby (Kanada) für Cellcentric. Bisher wurden rund 700 Einzelpatente erteilt, was die führende Rolle des Unternehmens bei der technologischen Entwicklung unterstreicht.

© IWR, 2021


29.04.2021

 



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