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DLR baut leichtes Brennstoffzellen-Auto

© DLR© DLR

Stuttgart - Mit dem Safe Light Regional Vehicle (SLRV) hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein sehr leichtes und gleichzeitig besonders sicheres Brennstoffzellen-Auto entwickelt. Einen ersten Prototyp des leichten Pendlerfahrzeugs hat das DLR jetzt vorgestellt.

Am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte wurde ein neuartiges Kleinfahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb entwickelt, das sich durch ein geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Sicherheit auszeichnet. Das Fahrzeug der Leichtfahrzeug-Klasse L7e eignet sich nach Einschätzung des DLR als Pendlerauto oder als Zweitwagen. Es kann den öffentlichen Nahverkehr in einer Vorstadt- oder ländlichen Umgebungen ergänzen und ist durch die schnelle Wasserstoffbetankung auch gut für Carsharing-Dienste geeignet.

Zero Emission: Brennstoffzellen-Batterie-Hybrid
Um möglichst ressourcenschonend unterwegs zu sein, verfügt das am Institut für Fahrzeugkonzepte des DLR entwickelte und am 01. Oktober 2020 vorgestellte Safe Light Regional Vehicle (SLRV) neben der sehr leichten Karosserie auch über einen hocheffizienten Hybridantrieb. Für den Antriebsstrang haben die DLR-Forscher eine kleine Brennstoffzelle mit 8,5 Kilowatt (kW) Dauerleistung mit einer Batterie verbunden, die zum Beschleunigen zusätzlich eine Leistung von 25 kW liefert. Diese Kombination wiegt nach Angaben des DLR weniger als herkömmliche Batteriesysteme, sorgt für eine Reichweite von rund 400 Kilometern und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde. Zwischen den beiden Sitzen befindet sich ein 39 Liter fassender Drucktank, der 1,6 Kilogramm Wasserstoff bei 700 Bar speichern kann. Die Abwärme der Brennstoffzelle nutzt das SLRV zum Heizen des Innenraums. Zusätzlich wirkt sich die gute Wärmeisolierung der Sandwich-Karosserie im Winter positiv auf den Energieverbrauch der Klimaanlage des Fahrzeugs aus, so das DLR.

Sandwichbauweise: leicht, günstig, sicher
Als vollwertiges Fahrzeug der Leichtfahrzeug-Klasse L7e zeichnet sich das SLRV neben dem innovativen Brennstoffzellenantrieb durch ein geringes Gewicht von etwa 450 Kilogramm (kg) aus. Dafür sorgt u.a. die nur rund 90 kg schwere und 3,8 m lange Karosserie, die aufgrund der niedrigen Bauweise einen geringen Luftwiderstand gewährleistet. Gleichzeitig bietet die Karosserie nach Angaben des DLR eine hohe Sicherheit. Möglich macht das die sogenannte metallische Sandwichbauweise, d.h., dass das eingesetzte Material aus einer metallenen Decklage und einem Kunststoffschaum im Inneren besteht. Vorder- und Hinterwagen des SLRV sind aus Sandwichplatten aufgebaut, die als Crashzonen dienen. Die Fahrgastzelle besteht aus einer Wanne mit einer aufgesetzten Ringstruktur. Diese nimmt die Kräfte auf, die während der Fahrt auf das Auto wirken und schützt die Insassen bei einem Unfall.

Bisher kommen Strukturen aus Sandwich-Materialien noch nicht in der Serienfertigung von Fahrzeugen vor. Das DLR arbeitet im nächsten Schritt nun daran, die entsprechenden Fertigungstechnologien zu optimieren. Hinsichtlich Anschaffungskosten rechnet das SLRV-Team zurzeit mit circa 15.000 Euro. Bei einer Laufleistung von 300.000 Kilometern ergibt sich so bei einer Nutzungsdauer von zehn Jahren ein Preis von circa 10 Cent pro Kilometer.


© IWR, 2020


07.10.2020

 



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