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Kohleausstieg: Geringe Auswirkungen auf Arbeitsplätze

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Berlin - Der Ausstieg aus der Braunkohle hat weniger Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Braunkohleindustrie als befürchtet. Nach einer Untersuchung des Öko-Instituts könnten betriebsbedingte Kündigungen weitgehend vermieden werden.

Aufgrund der Altersstruktur der Beschäftigten in der Braunkohleindustrie ist ein Ausstieg mit geringen Beschäftigungs-Auswirkungen möglich. Perspektiven neben der Braunkohle bietet die Neuansiedlung zukunftsgerichteter Branchen und Unternehmen.

Braunkohleausstieg weitgehend ohne betriebsbedingte Kündigungen
Das Öko-Institut hat im Auftrag des Umweltbundesamtes die Beschäftigungsentwicklung in der Braunkohlenindustrie bis zum Jahr 2030 vor dem Hintergrund der nationalen Klimaschutzziele untersucht. Unter der Voraussetzung, dass bis 2030 die Klimaschutzziele der Bundesregierung erreicht werden, werden ausgehend von etwa 20.800 Beschäftigten in der Braunkohleindustrie (Bergbau + Kraftwerke) Ende 2015 im Jahr 2030 insgesamt noch etwa 8.000 Beschäftigte in den Bereichen Braunkohleförderung und Stromerzeugung arbeiten. Bis dahin müssten kaum betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden, da der Strukturwandel im Braunkohlebergbau entlang der natürlichen Altersgrenzen verläuft und bis 2030 ohnehin fast zwei Drittel der Beschäftigten aufgrund ihres Alters in den Ruhestand gehen, so ein zentrales Ergebnis der Analyse. Eine Option auf Arbeitsplätze in der Übergangszeit biete zudem die Rekultivierung der Tagebaue, so das Öko-Institut.

Strukturwandel mit Ansiedlung zukunftsfähiger Unternehmen gestalten
Das Öko-Institut hat für die Analyse der Auswirkungen des Braunkohleausstiegs zwei Szenarien miteinander verglichen. Im ersten Szenario erfolgt eine Projektion der Beschäftigungsentwicklung auf der Grundlage der bereits beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen. Im zweiten Szenario wird die Entwicklung auf der Basis des von der Bundesregierung für 2030 angestrebten Klimaschutzziels von 62 Prozent CO2-Minderung im Stromsektor gegenüber 1990 bis 2030 betrachtet.

Die Berechnungen des Öko-Institut zeigen für das erste Szenario, dass die bereits beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung dazu führen, dass die Anzahl der Arbeitsplätze in der Braunkohlenindustrie zurückgeht. Denn zunächst werden vor allem ältere Kraftwerke, in denen mehr Fachpersonal benötigt wird, stillgelegt. Demnach sinken die Beschäftigtenzahlen bis 2030 um 30 Prozent auf etwa 14.500.

Für das zweite Szenario mit dem strengeren Klimaschutzziel müsste nach Auswertungen des Öko-Instituts die installierte Leistung der Braunkohlekraftwerke von rund 21.000 Megawatt (MW) im Jahr 2015 auf 9.000 MW im Jahr 2030 zurückgehen. In diesem Szenario arbeiten dann 2030 noch rund 8.000 Personen in der Braunkohlenindustrie.

„Die Zahlen zeigen, dass die Altersstruktur der Beschäftigten in der Braunkohleindustrie den Klimaschutzplänen Deutschlands entgegenkommt“, fasst Hauke Hermann vom Öko-Institut zusammen. Die Gefahr zahlloser Kündigungen sei sehr gering. Vielmehr könne der Strukturwandel in den Braunkohlerevieren mit der Ansiedlung neuer, zukunftsfähiger Unternehmen gestaltet werden, so Hermann weiter.

© IWR, 2018


25.07.2018

 



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