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Proaktives Verteilnetz leistet Beitrag zur Energiewende

Essen/Lengerich – Im niedersächsischen Emsland startet der Energieversorger innogy ein Projekt, mit dem Engpässe im Verteilnetz proaktiv erkannt werden sollen. Das Stromnetz soll zielgerichteter ausgebaut werden.

Die RWE-Tochter innogy hat in Lengerich im niedersächsischen Landkreis Emsland das Projekt „Das proaktive Verteilnetz“ vorgestellt. Das Vorhaben wird bereits seit mehreren Jahren vorbereitet.

„Das proaktive Verteilnetz“ soll Engpässe erkennen
Die Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Deutschland sind zu 95 Prozent in das Verteilnetz angeschlossen. Diese müssen nun mit intelligenten Leitsystemen ausgerüstet werden, um Lastspitzen und die fluktuierende regenerative Einspeisung besser in Einklang zu bringen. Dazu soll in dem Projekt „Das proaktive Verteilnetz“ vorhandene zeitliche Flexibilität bei Erzeugung und Verbrauch von Strom genutzt und in die bestehenden Marktmechanismen integriert werden.

Die Projektpartner testen ein Konzept, mit dem Engpässe im Stromverteilnetz erkannt werden sollen, die durch die stetig wachsende Einspeisung von erneuerbaren Energien entstehen. Zusätzlich werden geeignete Maßnahmen erprobt, um solche Situationen bereits im Vorfeld zu verhindern. Das Emsland bietet sich als Testregion an, da hier bereits häufig mehr regenerativer Strom erzeugt als verbraucht wird. Dies ist ein Zustand, der für das Jahr 2030 in weiten Teilen Deutschlands erwartet wird.

Mehrstufiges Prognoseverfahren wird in der Praxis getestet
Die zuverlässige vorausschauende Identifizierung von Engpässen im Verteilnetz, soll in dem Projekt über drei Ansätze untersucht werden. Zunächst werden einige wenige Messstellen werden im Netz so platziert, dass hier die notwendigen Erkenntnisse für die Identifizierung von Engpässen gewonnen werden können. Im zweiten Ansatz ermittelt innogy Ersatzwerte für fehlende Messungen. Im dritten Untersuchungsteil werden darauf aufbauend Verfahren zur Prognose des Netzzustands unter Berücksichtigung von unsicheren Eingangsdaten entwickelt und getestet.

Der Leitwarte in Arnsberg steht somit ein Werkzeug zur fundierten Prognose des Netzzustands zur Verfügung. Darüber hinaus wird zudem eine Interaktion zwischen „Netz und Markt“ eingerichtet, um mittels lokaler Flexibilitäten Engpässe zu vermeiden und auf lange Sicht das Stromnetz zielgerichteter ausbauen zu können. Das Projekt befindet sich seit drei Jahren in der Vorbereitungs- und Planungsphase.

© IWR, 2017


18.10.2017

 



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