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Norddeutsche Region soll bald 100 Prozent erneuerbar werden

Hamburg – In Norddeutschland schreitet die Energiewende in großen Schritten voran. Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein sollen als „Schaufenster“ für Deutschland schon früh vollständig auf erneuerbare Energien umsteigen.

Die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein wollen mit der Projektinitiative NEW 4.0, Norddeutsche EnergieWende 4.0, bereits bis zum Jahr 2035 vollständig auf erneuerbare Energien umsteigen. Die zahlreichen Akteure verfolgen dabei eine Doppelstrategie.

Hamburg und Schleswig-Holstein: Bis 2035 regenerative Vollversorgung
Das Großprojekt NEW 4.0 startet mit 60 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Projektinitiative will eine nachhaltige Energieversorgung realisieren und gleichzeitig auch die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region stärken. Ziel ist es, als „Schaufenster“ für Deutschland und Europa die Machbarkeit der Energiewende aufzuzeigen. Dafür will NEW 4.0 großflächig demonstrieren, wie die Region mit 4,5 Millionen Einwohnern bereits 2035 zu 100 Prozent sicher, kostengünstig, umweltverträglich und gesellschaftlich akzeptiert mit regenerativer Energie versorgt werden kann.

Projekt NEW 4.0 verfolgt Doppelstrategie
Das Projekt verfolgt dabei eine Doppelstrategie. Zunächst wird vorrangig die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt. Bereits bis 2025 soll als Zwischenziel die Stromversorgung zu 70 Prozent aus regenerativen Energien gedeckt werden. Dabei werden der Stromexport und der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms gesteigert sowie die Energieinfrastruktur verbessert und ausgebaut.

Gleichzeitig soll regenerativ erzeugter Strom sukzessive für die Wärmeversorgung und für industrielle Prozesse verwendet werden, die bislang mit fossilen Energien wie Gas betrieben wurden. Aus der “Stromwende” soll in Schleswig-Holstein und Hamburg eine Energiewende werden. Hierbei kommen verschiedene Speicher-Technologien wie Power-to-Heat, Power-to-Gas und neue Systeme in industriellen Prozessen (Power-to-Product) zum Einsatz. Auch wird die marktorientierte Integration der erneuerbaren Energien mit Hilfe weiterentwickelter Marktregeln auf Basis einer regulatorischen „Experimentierklausel“ erprobt.

Norddeutschland Prototyp für Energiewende-Herausforderungen
Die Region ist mit extremen und wachsenden Ungleichgewichten zwischen Erzeugung und Verbrauch ein Prototyp für die Herausforderungen der Energiewende. Mit NEW 4.0 soll eine vollständige Synchronisation von schwankender Erzeugung und Verbrauch gelingen. Alle Komponenten bzw. Akteure der Erzeugung, Transport, Verteilung, Speicherung und Verbrauch werden in einem innovativen System vollständig integriert, durch intelligente digitale Konzepte miteinander vernetzt und optimal aufeinander abgestimmt.

In einer dreijährigen Vorbereitungszeit haben die Projektpartner eine Gesamtstrategie mit rund 100 Einzelprojekte und 28 Demonstratoren entwickelt. „Die Einzigartigkeit und besondere Herausforderung von NEW 4.0 ist, dass erstmalig das Zusammenspiel der unterschiedlichen technologischen Lösungsansätze, die marktorientierte Integration in den Energiemarkt und die regulatorischen Rahmenbedingungen ganzheitlich in diesem Praxisgroßtest erprobt werden“, so Koordinator und Projektleiter Prof. Dr. Werner Beba, Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg

BMWi fördert fünf „Schaufenster“ der Energiewende in Deutschland
NEW 4.0 wird im Rahmen des Förderprogramms Leiter des Competence Centers für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) an der HAW Hamburg unterstützt. Dazu überreichte BMWi-Staatssekretär Rainer Baake (Grüne) Projektleiter Prof. Beba in Berlin nun einen Zuwendungsbescheid. Das Konsortium erhält rund 41 Mio. Euro Fördermittel. Insgesamt fördert das BMWi deutschlandweit fünf Schaufenster mit insgesamt über 200 Mio. Euro. Zusammen mit den zusätzlichen Investitionen der Unternehmen werden damit über 500 Mio. Euro in die Digitalisierung des Energiesektors investiert.

© IWR, 2016

08.12.2016

 



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