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Schleswig-Holstein beschließt neue Windenergie-Flächen

Schleswig – Die regionale Ausweisung von Windenergie-Flächen in Schleswig-Holstein ist Anfang 2015 gerichtlich gekippt worden. Nun hat das Kabinett die neuen Regionalpläne verabschiedet. Deutschlands zweigrößtes Windland plant einen deutlichen „Rückbau des Windwuchses“.

Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Schleswig hatte 2015 die regionale Windenergieplanung im südlichen und mittleren Schleswig aufgrund von schweren Planungsmängeln gekippt. Das OVG folgte damit bundesweiter Rechtsprechung, nachdem ein Ausschluss von Flächen für die Windenergie hinreichend begründet werden muss. Nun hat die Landesregierung Schleswig-Holstein nachgelegt.

Landesregierung weist neue Vorranggebiete aus
Das Schleswig-Holsteinische Kabinett hat die Entwürfe der neuen Windenergie-Regionalpläne verabschiedet. Nach Abwägung aller objektiven Kriterien hat die Landesplanung 1,98 Prozent der Landesfläche als Vorranggebiete ausgewiesen. Die nun verabschiedeten Entwürfe sehen 354 Vorranggebiete für Windenergie vor. „Wir sind unserem Ziel einen großen Schritt näher gekommen, die Rechtssicherheit beim Windkraftausbau wiederherzustellen“, sagte Ministerpräsident Torsten Albig im Anschluss an die Sitzung in Kiel.

Ministerpräsident Albig will „Wildwuchs“ verhindern
Ziel der Landesregierung ist es, den „Wildwuchs“ bei der Windenergie zu verringern. Von den derzeit bestehenden rund 3.060 Anlagen in Schleswig-Holstein liegen etwa 1.300 Anlagen außerhalb der neuen Vorranggebiete. Für sie gilt bis zum Ende ihrer technischen Lebenserwartung Bestandsschutz, danach müssen sie abgebaut werden. Neue Anlagen sollen nur noch in den Vorranggebieten entstehen. Den Betreibern von Altanlagen werden daher außerhalb der neuen Vorranggebiete 0,2 Prozent Repowering-Vorranggebiete bereitgestellt.

„Es wird ein deutlicher Rückbau des Wildwuchses in Gebieten stattfinden, die nicht zuletzt aus Gründen des Menschenschutzes nicht als Windkraftstandort geeignet sind“, bekräftigt Albig. „Gerade in den stärker belasteten Regionen Schleswig-Holsteins erreichen wir eine Entlastung der Bevölkerung durch einheitliche, höhere Abstände zu Siedlungen“, so der Ministerpräsident weiter.

Schleswig-Holstein plant weniger aber größere Windenergieanlagen
Der Ausbau der Windenergie wird im nördlichsten Bundesland aber weitergehen. Bis 2025 soll die installierte Leistung nach Planungen der Landesregierung von aktuell rd. 6.500 Megawatt (MW) auf 10.000 MW steigen. Durch die zunehmende Leistungsfähigkeit der Windenergieanlagen (WEA) werden dazu aber weniger neue Anlagen benötigt werden. Bis 2025 stehen dem Brutto-Zuwachs von etwa 1.700 neuen WEA nach Schätzungen der Landesregierung rd. 1.200 abgebaute Altanlagen gegenüber. Der Nettozuwachs bis 2025 beträgt zwischen 400 und 500 WEA auf dann insgesamt rd. 3.600 WEA.

Verdreifachung der EE-Stromerzeugung geplant
Schleswig-Holstein ist nach Niedersachsen das größte Windenerigeland Deutschlands und hatte sich ambitionierte Ausbauziele gesetzt. Das 2011 beschlossene Ziel, bis 2020 das Dreifache des eigenen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu erzeugen, musste das Land bereits auf 2030 strecken. Mit dem im Sommer von der Regierung beschlossenen Energiewende-Gesetz hat Schleswig-Holstein die EE-Ausbauziele nun auf mind. 37 Mrd. kWh bis 2025 festgelegt und peilt 44 Mrd. kWh bis 2030 an (Stand August 2016). Das ist ein Vielfaches des gesamten Stromverbrauchs von 15,8 Mrd. kWh in 2014 und eine Verdreifachung der EE-Stromerzeugung (2014: 12,4 Mrd. kWh).

© IWR, 2016

06.12.2016

 



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