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Weltpremiere: Erstes Brennstoffzellen-Passagierflugzeug hebt ab

Stuttgart – Am Stuttgarter Flughafen ist eine Weltpremiere gelungen. Mit dem DLR-Flugzeug HY4 absolvierte das weltweit erste viersitzige Passagierflugzeug mit Brennstoffzellen-Antrieb seinen Jungfernflug. Die Forscher haben bereits Ideen für den praktischen Einsatz.

Das Brennstoffzellenflugzeug HY4 wurde vom Institut für Technische Thermodynamik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR gemeinsam mit den Partnern Hydrogenics, Pipistrel, H2FLY, der Universität Ulm und dem Flughafen Stuttgart entwickelt. Nun fand am Flughafen Stuttgart der Erstflug dieser Passagiermaschine mit vier Sitzen statt.

Brennstoffzellen-Flugzeug mit Batterie-Unterstützung
Das Flugzeug wird mit Strom aus einer Wasserstoff-Brennstoffzelle in Kombination mit einer Hochleistungsbatterie betrieben. Wissenschaftler des DLR verantworteten dabei die Entwicklung des Brennstoffzellen-Antriebs und seine Integration in das Flugzeug. Der Antriebsstrang besteht aus einem Wasserstoffspeicher, einer Niedertemperatur-Wasserstoffbrennstoffzelle sowie einer Hochleistungsbatterie. Die Brennstoffzelle wandelt die Energie des Treibstoffs Wasserstoff direkt in elektrische Energie um. Als einziges Abfallprodukt entsteht dabei Wasser.

Die an Bord mitgeführte Lithium-Ionen-Batterie liefert zusätzlichen Strom während der Startphase und bei Steigflügen. Der Elektromotor der HY4 hat eine Leistung von 80 Kilowatt und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von rund 200 sowie eine Reisegeschwindigkeit von 165 km/h. Abhängig von Geschwindigkeit, Flughöhe und Zuladung ist eine Reichweite zwischen 750 und 1.500 km möglich. Wird der für die Brennstoffzelle benötigte Wasserstoff durch Elektrolyse erzeugt, die Strom aus erneuerbaren Energien nutzt, fliegt die HY4 komplett emissionsfrei

Einsatz als Electric Air Taxis denkbar
Große Passagiermaschinen werden auch in absehbarere Zeit noch mit konventionellen Antrieben fliegen, erläutert Prof. André Thess, Leiter des DLR-Instituts für Technische Thermodynamik, das Ziel ist aber den Brennstoffzellen-Antriebstrang weiter zu verbessern und ihn langfristig auch in Regionalflugzeugen mit bis zu 19 Passagieren zum Einsatz zu bringen. Thess: „Es gehört jedoch zu den großen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte, die Elektromobilität in die Luft zu bringen und den Luftverkehr der Zukunft CO2-neutral zu machen.“

Prof. Josef Kallo, Leiter des Projektes HY4 im DLR und Professor an der Universität Ulm kann sich sogar schon einen näherliegenden Einsatzzweck vorstellen. "Kleine Passagierflugzeuge wie die HY4 können sehr bald im Regionalverkehr als Electric Air Taxis eingesetzt werden und eine flexible und schnelle Alternative zu bestehenden Transportmitteln bieten“, so Kallo.

© IWR, 2016

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