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Wie intelligentes Lademanagement Kosten für E-Autos senkt

Augsburg – Mit der Elektrifizierung der Mobilität entsteht in Zukunft auch eine gewaltige Speicherkapazität für Strom. In einem Forschungsprojekte wurde nun in der Praxis getestet, wie der Anteil regional erzeugten Solarstroms beim Laden von Elektroautos erhöht werden kann.

Im Rahmen des dreijährigen Forschungsprojektes ePlanB haben Wissenschaftler aufgezeigt, dass ein Teil der aktuellen Herausforderungen der Elektromobilität durch gesteuertes Laden gelöst werden kann. Das Projekt wurde nun mit der offiziellen Fertigstellung des Endberichtes abgeschlossen.

Gesteuertes Laden – Elektroautos werden bei günstigen Strompreis und lokaler Produktion geladen
In Zuge von ePlanB wurde über drei Jahre ein intelligentes Lademanagement für Elektroautos entwickelt und getestet. Dabei sei es gelungen, den regional erzeugten Strom bestmöglich und direkt vor Ort zu nutzen und vielen Projektteilnehmern die Elektromobilität näher zu bringen, so die Projektverantwortlichen. Ziel war es, Elektrofahrzeuge von Pendlern dann zu laden, wenn viel lokal erzeugter Solarstrom zur Verfügung steht bzw. wenn der Börsenstrompreis sehr niedrig ist. Dafür haben die Projektpartner mehrere Feldtestphasen durchgeführt, in denen die Elektroautos zunächst ungesteuert und anschließend gesteuert geladen wurden.

Intelligentes Lastmanagement erhöht regenerativen Stromanteil um bis zu 40 Prozent
Durch das intelligente Lademanagement konnte in der Phase des gesteuerten Ladens der Anteil des regenerativ erzeugten Stroms um über 40 Prozent gegenüber der ungesteuerten Referenzphase erhöht werden. Hierzu wurden die Elektrofahrzeuge nicht direkt nach dem Anstecken, sondern gezielt zu Zeiten mit hoher Photovoltaik(PV)-Erzeugung geladen. Dadurch konnten auch Leistungsspitzen im Stromnetz vermieden werden. Beim gesteuerten Laden, das mit der zweiten Feldtestphase startete, haben die Pendler über ein Online-Portal oder ein zentrales Eingabeterminal bei der Ankunft am Parkplatz Daten zum Ladezustand der Batterie und dem geplanten Abfahrtszeitpunkt eingegeben.

Die intelligente Ladesteuerung erstellte für jedes Fahrzeug einen Ladeplan, sobald das Fahrzeug an die Ladesäule gesteckt wurde. Dieser errechnete sich aus den Prognosen der PV-Erzeugung und den Eingaben des Pendlers zum Ladezustand und Abfahrtszeitpunkt. Der Ladevorgang konnte so in Zeiten hoher Solarstromproduktion verschoben werden. Es wurde deutlich mehr regional erzeugter Strom genutzt. Während beim ungesteuerten Laden teilweise nur 40 Prozent des Ladestroms aus regionalen PV-Anlagen stammt, waren es mit Lademanagementsystem bis zu 69 Prozent. Der Anteil ließe sich auf 80 Prozent steigern, wenn alle Fahrzeuge steuerbar geladen würden. Zudem konnten die Lastspitzen beim ungesteuerten Laden in den Morgenstunden um 43 Prozent reduziert werden.

20.000 Liter Benzin in der Projektlaufzeit eingespart
Das Projekt ePlanB wurde von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (FfE), der Lechwerke AG (LEW), der LEW Verteilnetz GmbH (LVN), der Stadt Buchloe und dem Landkreis Ostallgäu durchgeführt und vom Bayrischen Ministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert. Für die Projektlaufzeit wurden 14 Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller an insgesamt 56 Teilnehmer verliehen. Diese pendelten für jeweils sechs Monate damit zum Park-and-Ride-Platz am Bahnhof in Buchloe. Allein in der Testphase wurden ca. 20.000 Liter Benzin eingespart.

Projekt-Teilnehmer begeistert
„Die Ergebnisse zeigen: Alle Projektteilnehmer waren vom elektrischen Fahren begeistert und würden jederzeit wieder an einem ähnlichen Projekt teilnehmen. Für mehr als die Hälfte wäre ein Elektroauto dauerhaft eine denkbare Alternative zum eigenen Fahrzeug“, so Norbert Schürmann, LEW-Vorstandsmitglied. Auch Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer zeigt sich überzeugt: „Elektromobilität leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Luftqualität und ist somit eine Frage der ökologischen Vernunft.“

© IWR, 2017


19.10.2017

 



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